Tilgungsplan erstellen - den Darlehensverlauf planen
Ein Tilgungsplan gibt Auskunft darüber, wie sich ein Darlehen im Laufe der Rückzahlungsphase entwickelt. Erfahren Sie hier u.a., welchen Einfluss der Zins auf den Tilgungsplan hat und wie Sie selbst einen Tilgungsplan erstellen.
Inhaltsverzeichnis
Hinweis:
Sie wollen einen Tilgungsplan für Ihre Finanzierung erstellen? Nutzen Sie für eine detaillierte Berechnung den Homeday-Tilgungsplanrechner. Nach dem Eintragen des Sollzinssatzes, der Darlehenssumme und der anfänglichen Tilgung planen Sie Ihren Darlehensverlauf und probieren verschiedene Varianten.
Was ist ein Tilgungsplan?
Bei einem Tilgungsplan handelt es sich um einen Teil eines Darlehensvertrages, den Sie üblicherweise mit Ihrer Bank abschließen. Es ist eine Liste über die verschiedenen Tilgungsbeträge, die bei einem Darlehen fällig werden. Der Tilgungsplan gibt Auskunft darüber, wie hoch die Beträge sind und wie hoch die Restbeträge nach jeweiliger Zahlung sind.
Was steht im Tilgungsplan?
Mit jeder Annuität (jährliche Zahlung der Tilgungsrate und Zinsen) reduziert sich der Sollsaldo Ihres Darlehens. Nicht nur der vereinbarte Tilgungssatz mindert den Schuldsaldo, auch die ersparten Zinsen fließen in die Darlehenstilgung. Sie zahlen stets nur Zinsen auf den geschuldeten Restsaldo, sodass die Zinsen im Laufe der Zeit sinken. Da Sie eine gleichbleibend hohe Rate zahlen, steigt die Tilgung mit jeder Rate an. Um den Schuldsaldo Ihres Darlehens zu jedem Zeitpunkt der Laufzeit zu ermitteln, erhalten Sie einen Tilgungsplan. Der Darlehensgeber ist verpflichtet, Ihnen diesen Plan auszuhändigen. Aus ihm ergibt sich der Darlehensverlauf ergibt.
Folgende Angaben entnehmen Sie dem Tilgungsplan:
die Höhe der Rate
den anfänglichen Tilgungssatz
die Fälligkeitszeitpunkte der Rate
den Tilgungsanteil jeder Rate
den Zinsanteil jeder Rate
die jeweilige Restschuld nach einer Ratenzahlung
die Gesamtsumme der geleisteten Zins- und Tilgungsleistungen
den Rückzahlungstermin des Darlehens
Tilgungsplan erstellen - eine Anleitung
Mit Geduld und etwas mathematischem Geschick können Sie Ihren Tilgungsplan erstellen: Berechnen Sie dazu zunächst die jährlichen Zinszahlungen sowie die Tilgung des Darlehens. Dazu multiplizieren Sie den Kreditbetrag mit dem jeweiligen Prozentsatz und dividieren das Ergebnis durch 100. Den Tilgungsbetrag subtrahieren Sie von der Darlehenssumme, auf diese Weise erhalten Sie den Restschuldbetrag, auf den im kommenden Jahr die Zinsen berechnet werden. Berechnen Sie die Zinsen auf den Restsaldo, die ersparten Zinsen fließen ebenfalls in die Tilgung, sodass sich der Tilgungsanteil ab der ersten Rate erhöht. Das nachfolgende Beispiel zeigt eine stark vereinfachte Variante eines Tilgungsplans. In der Regel erfolgt die Abrechnung nicht nur einmalig zum Jahresende sondern monatlich oder vierteljährlich. Zugrunde liegen ein Darlehensbetrag von 100.000 Euro sowie eine anfängliche Tilgung von 4 Prozent und ein Sollzinssatz von 5 Prozent. Die Annuität beträgt 9 Prozent, also 9.000 Euro jährlich.
Jahr | Darlehensbetrag/Restsaldo | Zinsen | Tilgung |
---|---|---|---|
1. Jahr | 100.000,00 Euro | 5.000,00 Euro | 4.000,00 Euro |
2. Jahr | 96.000,00 Euro | 4.800,00 Euro | 4.200,00 Euro |
3. Jahr | 91.800,00 Euro | 4.590,00 Euro | 4.410,00 Euro |
4.Jahr | 5.370,03 Euro | 268,50 Euro | 5.101,53 Euro |
Nutzen Sie für eine detaillierte Berechnung ein entsprechendes Tool um präzise Angaben zu erhalten. Besonders schnell erstellen Sie einen Tilgungsplan mit dem Homeday-Tilgungsplanrechner. Nach dem Eintrag der Darlehenssumme, des Sollzinssatzes und der anfänglichen Tilgung planen Sie Ihren Darlehensverlauf und probieren verschiedene Varianten. Idealerweise vergleichen Sie einige Optionen, bevor Sie sich für eine Lösung entscheiden.
Was ist bei der Wahl eines Tilgungssatzes zu bedenken?
Vorteilhaft bei einem hohen Tilgungssatz ist eine schnellere Entschuldung. Haben Sie sich für einen hohen Tilgungssatz entschieden, zahlen Sie eine höhere Monatsrate. Wichtig ist, dass Sie in der Lage sind, diese Rate über einen langen Zeitraum zu erbringen – eine genaue Kalkulation ist daher unumgänglich. Unter Umständen entscheiden Sie sich für einen geringeren Tilgungssatz und wählen eine Vertragsvariante, bei der Sondertilgungen möglich sind.
Tipp:
Die meisten Banken bieten Ihnen während der Vertragslaufzeit die Möglichkeit den Tilgungssatz zu ändern. So können Sie in Zeiten, in welchen Sie mehr Geld zur Verfügung haben, monatlich höhere Tilgungen leisten oder umgekehrt die Tilgungshöhe nach unten setzen.
Auch wenn Sie vertraglich keine Möglichkeiten haben, Sondertilgungen zu leisten, können Sie das Darlehen auf Wunsch ganz oder teilweise zurückzahlen. Der Gesetzgeber sieht dazu im Bürgerlichen Gesetzbuch ein Sonderkündigungsrecht nach einer Darlehenslaufzeit von zehn Jahren vor. Nach § 489 BGB haben Sie das Recht, mit einer sechsmonatigen Frist zu kündigen und das Darlehen ganz oder teilweise zu kündigen.
Bei einer Anschlussfinanzierung spielt die ursprüngliche Tilgung eine wesentliche Rolle. Am Ende der Zinsfestschreibung verbleibt eine Restschuld, für die eine neue Vereinbarung zu treffen ist: Haben Sie einen zu geringen Tilgungssatz gewählt, ist die Restschuld am Ende der Zinsbindung noch recht hoch und Sie müssen einen höhere Kreditsumme verlängern oder umschulden. All diese Faktoren sind für die Wahl eines Tilgungssatzes von entscheidender
Bedeutung.
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