Altbauten oft überdurchschnittlich teuer
Ein weiteres Zeichen für den aktuellen Run auf Altbauten: In vielen Großstädten liegen die geforderten Kaufsummen deutlich über den durchschnittlichen Immobilienpreisen vor Ort. Am größten ist die Differenz in Heidelberg. Während der Quadratmeter Wohnraum in der baden-württembergischen Universitätsstadt im Schnitt knapp 3.400 Euro kostet, werden Altbauten für mehr als 5.200 Euro je Quadratmeter angeboten. Erhebliche Ausschläge lassen sich auch in München (+32,0 %) und Hamburg (+29,1 %) feststellen. Deutlich mehr Geld als der Durchschnitt investieren Altbau-Käufer zudem in Koblenz, Münster, Freiburg, Rostock, Hannover, Bonn und Köln (+12,6 % bis +15,1 %).
Auffällig: In vielen Städten des Ruhrgebiets ist der Erwerb historischer Häuser und Wohnungen günstiger als der Kauf jüngerer Immobilien. „Während beispielsweise in Berlin und Hamburg repräsentative und hochwertig ausgestattete Bauten aus der Gründerzeit und der Jahrhundertwende das Stadtbild prägen, bildeten zahlreiche Arbeiter- und Werkssiedlungen, die in der industriellen Blütezeit des Ruhrgebiets errichtet wurden, den Grundstein für die heutigen Revierstädte”, macht Wicker deutlich.
„Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage ist, ähnlich wie an den allgemeinen Immobilienmärkten, auch weiterhin mit steigenden Preisen für Altbauten zu rechnen”, betont der Immobilienexperte. Mit Blick auf die historisch niedrigen Bauzinsen steigt die Bereitschaft sowie die Möglichkeit der Käufer, immer höhere Summen in Wohneigentum zu investieren. Von dieser Entwicklung profitieren insbesondere Verkäufer gefragter Altbauten, die sich häufig durch eine besonders gute Lage in Innenstadtnähe mit einer hervorragend ausgebauten Infrastruktur auszeichnen”, so Wicker.
*Unter dem Begriff Altbauten werden im Rahmen des Vergleichs alle Wohngebäude zusammengefasst, die vor 1950 fertiggestellt wurden. Die Einteilung erfolgt entsprechend der üblichen Bauweisen während bestimmter Zeitperioden und findet beispielsweise im Berliner Mietspiegel Anwendung. Insgesamt liegen den Berechnungen mehr als 100.000 veröffentlichte Verkaufsangebote für Altbauten in den untersuchten Großstädten für die Gesamtjahre 2015 und 2018 zugrunde. Bei der Zusammenstellung der Daten nutzten die Homeday-Experten mehr als 400 Quellen – darunter Immobilienportale, überregionale und regionale Tages- und Wochenzeitungen sowie lokale Anzeigenblätter.