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Immobilienpreisentwicklung 2019: Vor allem in Mittelstädten in NRW ziehen die Preise an

Clarissa Bethke

Clarissa Bethke

Immobilienredakteurin

Hinweis:

Lesen Sie alles zu aktuellen Preisentwicklungen, gefragten Städten, Stadtteilen und Prognosen in unserem Artikel:

Vom neuen Preisrekord bis zum Verlust im zweistelligen Prozentbereich: Der Immobilienmarkt hielt 2019 einige Überraschungen für Eigentümer und Käufer parat. Eine Untersuchung von Homeday* zeigt die aktuellen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in den 200 größten deutschen Städten und wie sie sich innerhalb eines Jahres entwickelt haben.

Größte Preissteigerung von mehr als 20 Prozent

Das größte Preiswachstum verzeichnete die Mittelstadt Kleve in Nordrhein-Westfalen. Hier stiegen die Quadratmeterpreise innerhalb von 12 Monaten um 20,7 Prozent auf 1.750 Euro. Ein Wachstum um mehr als 20 Prozent verzeichnete sonst keine andere Stadt. Die zweitgrößte Preissteigerung (17,4 %) gab es in Halle (Saale). Auf dem dritten Platz findet sich mit Kerpen (16,1 %) ebenfalls eine Stadt in NRW.
Generell sind Mittelstädte in Deutschlands einwohnerstärkstem Bundesland die Preisgewinner 2019. Unter den 25 Städten mit den größten Preissteigerungen 2019 liegen allein 12 in NRW – darunter etwa Lippstadt (13,8 %), Wuppertal (12,5 %), Gütersloh (12,1 %) und Bielefeld (11,8 %). Ähnlich stark stiegen die Quadratmeterpreise in Städten wie Cottbus in Brandenburg (15 %) oder im hessischen Darmstadt (11,3 %).

Gut zu wissen:

Die ausführliche Vergleichstabelle für alle untersuchten Städte finden sie hier:

Zur Tabelle

Preise gehen bis zu 11 Prozent zurück

Insgesamt gab es in 49 der 200 untersuchten Städte Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich. In sieben Städten (darunter Rostock, Gera und Hameln) blieben die Städte auf dem Preisniveau des letzten Jahres, das heißt: Hier entwickelten sich die Preise weder nach oben noch nach unten. In acht Städten sanken die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres sogar: in Greifswald etwa um -2,9 Prozent, in Frankfurt (Oder) um -3,7 Prozent und in Cuxhaven um -8 Prozent. Den größten Preisabfall gab es in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern mit -11,1 Prozent. Hier liegen die Quadratmeterpreise selbst jedoch noch auf einem niedrigen Niveau, sodass der Preisrückgang von 1.350 Euro auf 1.200 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise moderat ausfällt.

Hier würden Sie eine Grafik zum Thema Immobilienpreisentwicklung 2019 sehen.

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München weiterhin Preis-Spitzenreiter

Bei der Höhe der Kaufpreise für Wohnungen führt München die Liste der teuersten Städte weiterhin an. Eine Eigentumswohnung in der bayerischen Landeshauptstadt kostet aktuell durchschnittlich 7.500 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Größe von 80 Quadratmetern ist das ein Kauf- beziehungsweise Verkaufspreis von 600.000 Euro. Am zweithöchsten liegen die Preise mit 5.300 Euro pro Quadratmeter derzeit in Frankfurt am Main, den dritthöchsten Preis erzielen Eigentümer von Immobilien in Konstanz mit einem Quadratmeterpreis von 4.550 Euro.

Baden-Württemberg und Bayern sind teuerste Pflaster

Mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter zahlen Käufer heute auch für Wohneigentum in Freiburg im Breisgau (4.400 €/qm), Stuttgart (4.350 €/qm), Berlin (4.200 €/qm), Hamburg (4.200 €/qm), Regensburg (4.150 €/qm), Ingolstadt (4.150 €/qm) und Rosenheim (4.050 €/qm). Quadratmeterpreise zwischen 3.000 Euro und 4.000 Euro gibt es in 31 der 200 untersuchten Städte – darunter Heidelberg (3.800 €/qm), Ulm (3.500 €/qm) und Potsdam (3.450 €/qm). Auffallend: Von den insgesamt 41 Städten mit Quadratmeterpreisen über 3.000 Euro liegen allein 17 Städte in Baden-Württemberg und 10 in Bayern. Dagegen finden sich 57 von insgesamt 88 Städten mit Kaufpreisen zwischen 1.000 Euro pro Quadratmeter und 2.000 Euro pro Quadratmeter in Nordrhein-Westfalen. In zehn der untersuchten Städte liegen die Quadratmeterpreise für Wohneigentum sogar noch im dreistelligen Bereich, mehr als die Hälfte von ihnen wie Chemnitz (900 €/qm), Dessau-Roßlau (850 €/qm) oder Gera (650 €/qm) im ehemaligen Osten des Landes.

Was bedeutet die Preisentwicklung für 2020?

“Ich gehe nicht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt schnell abkühlen wird”, erklärt Homeday-Gründer Steffen Wicker. “Neben den günstigen Bauzinsen bestimmen eine hohe Nachfrage und die gleichzeitige Verknappung des Wohnraums, wie sich die Preise in der Zukunft entwickeln.” Insgesamt schätzt der Experte, dass die Preisschere zwischen attraktiven Standorten und ländlich geprägten Regionen mit schwach ausgeprägter Infrastruktur in der Zukunft weiter auseinander gehen wird.

*Grundlage für die Untersuchung ist der Homeday-Preisatlas; Stand: Dezember 2019. Für die Untersuchung wurden die Kaufpreise für Wohnungen für die 200 größten deutschen Städte zwischen Q3 2018 und Q4 2019 miteinander verglichen.