Haus verkaufen privat: So viel kostet der Zeitaufwand
Während die meisten Eigentümer einen Makler mit dem Verkauf Ihrer Immobilie beauftragen, nehmen andere den Verkauf selbst in die Hand. Erfahren Sie hier, welche Aufgaben der Verkäufer in diesem Fall übernimmt, wie hoch sein Zeitaufwand ist und welche Kosten beim privaten Hausverkauf anfallen.
Das Wichtigste zusammengefasst:
Private Verkäufer müssen den Angebotspreis festlegen, Verkaufsdokumente beschaffen, die Immobilie bewerben, mit potenziellen Käufern kommunizieren, Besichtigungen organisieren, Käufer auswählen, Kaufpreis verhandeln, rechtliche Fragen klären, Verkauf über einen Notar abwickeln und die Immobilie übergeben.
Für die Ermittlung des Angebotspreises sollte ein Vergleich mit ähnlichen Immobilien, eine Recherche im Immobilienmarkt, eventuell eine Einschätzung durch einen Immobiliengutachter sowie die Beschaffung der notwendigen Unterlagen wie Energieausweis, Grundbuchauszug, Bauunterlagen usw. erfolgen.
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Inhaltsverzeichnis
1. Welche Aufgaben müssen private Verkäufer übernehmen?
Wer sein Haus oder seine Wohnung im Alleingang verkauft, muss eine Reihe von Aufgaben erledigen, die üblicherweise ein Makler übernimmt. Dazu gehören die folgenden:
Angebotspreis festlegen (hier können Sie Ihren Hauswert berechnen)
für den Verkauf notwendige Dokumente besorgen
Immobilie prominent bewerben
mit potenziellen Käufern kommunizieren
Besichtigungen organisieren und durchführen
Käufer auswählen und sicherstellen, dass dieser den Kaufpreis zahlen kann
Kaufpreis verhandeln
rechtliche Unklarheiten beseitigen
Abwicklung des Kaufs über den Notar
Immobilie übergeben
Welcher zeitliche und finanzielle Aufwand mit diesen Aufgaben auf den Eigentümer zukommt, erfahren Sie nachfolgend. Außerdem finden Sie eine Aufstellung aller Kosten, die beim privaten Hausverkauf anfallen.
1.1 Haus verkaufen privat: Was ist zu beachten?
Bevor Sie sich dafür entscheiden, Ihr Haus eigenständig zu verkaufen, sollten Sie verschiedene Kriterien in Betracht ziehen. Die Zeit spielt bei Ihrem Vorhaben eine wesentliche Rolle - idealerweise überlegen Sie im Voraus genau, ob Sie neben Ihren beruflichen und familiären Verpflichtungen in der Lage sind, die Aufgaben rund um den privaten Immobilienverkauf zu bewältigen.
Zudem sollten Sie über eine ausreichende Fachkenntnis verfügen, um Ihr Haus privat zu verkaufen.
1.2 Wie ist der Ablauf, wenn ich mein Haus privat verkaufe?
In der nachfolgenden Infografik werden Ihnen sämtliche Schritte veranschaulicht, die im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Immobilie erforderlich sind:
Bedenken Sie, dass Sie kein professioneller Makler sind und einige Aufgaben unter Umständen länger dauern. Wenn Sie Ihr Haus privat verkaufen, kann es unter Umständen länger dauern, bis das Vorhaben erfolgreich abgeschlossen ist.
2. Hausverkauf privat Checkliste: Ihr Immobilienverkauf in 7 Schritten
Die folgende Checkliste gibt Ihnen einen Überblick über die Aufgaben rund um den Verkauf Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung:
1. Ermittlung eines realistischen Verkaufspreises
2. Zusammenstellung der relevanten Unterlagen für den privaten Hausverkauf (Grundrisse, Grundbuchauszug etc.)
3. Erstellung eines aussagekräftigen Exposés inklusive hochwertiger Fotos
4. Einstellung des Angebots auf gängigen Immobilienportalen
5. Organisation und Durchführung von Besichtigungen
6. Verhandlungen mit potenziellen Käufern
7. Abschluss des Kaufvertrages und Hausübergabe
3. Wie lässt sich der Angebotspreis ermitteln?
Der Angebotspreis entscheidet wesentlich darüber, ob sich ein Käufer für eine Immobilie findet. Um den richtigen Preis festzulegen, sollten Eigentümer wissen, wie viel ihre Immobilie wert ist. Der Preis lässt sich beispielsweise anhand des Werts vergleichbarer Immobilien bestimmen. Als Recherchequellen bieten sich hier Immobilienportale im Internet sowie Immobilienanzeigen in regionalen Zeitungen an. Abhängig vom Zustand des Gebäudes können die Preise jedoch stark von der eigenen Immobilie abweichen. Wer den Hausverkauf privat abwickeln möchte, sollte hier gründlich recherchieren und den Immobilienmarkt über einen längeren Zeitraum, am besten über mehrere Wochen, beobachten. Denn ein einmal falsch angesetzter Angebotspreis führt unter Umständen dazu, dass die Immobilie entweder unter Wert verkauft wird oder sich überhaupt kein Käufer dafür findet.
Eine zuverlässige, jedoch auch kostspielige Preiseinschätzung bietet ein Immobiliengutachter. Er bewertet die Immobilie anhand verschiedener Kriterien wie Zustand und Lage und erstellt ein Wertgutachten. Seine Dienstleistung kann – abhängig vom Wert der Immobilie – mehrere tausend Euro kosten. Das Gutachten allein garantiert jedoch nicht, dass sich bei dem angesetzten Preis auch ein Käufer findet.
4. Welche Unterlagen sind für den Hausverkauf nötig?
Für den Immobilienverkauf benötigen Verkäufer einige Unterlagen, die teils zeitaufwendig zu beschaffen sind und Geld kosten. Einige Dokumente sollten Eigentümer daher am Besten zu Beginn des Verkaufsprozesses bei den entsprechenden Behörden und Dienstleistern beantragen.
Eine Auswahl der Unterlagen:
gegebenenfalls bemaßter Grundriss
gegebenenfalls Wohnflächenberechnung
gegebenenfalls Nachweise über Sanierung beziehungsweise Modernisierung
gegebenenfalls Nebenkostenabrechnung beziehungsweise Betriebskostenabrechnung
Bauunterlagen wie Grundrisse, Pläne, Baugenehmigung etc.
bei Kapitalanlagen : Mietvertrag sowie ggf. Nachweise über Mietzahlungen und Mieterhöhungen
bei Wohnungen zusätzlich: Teilungserklärung, Wirtschaftsplan, Hausgeldabrechnungen und Protokolle der Eigentümerversammlungen
beim Verkauf vermieteter Immobilien : Wohnungsmietverträge , Unterlagen zur Mietkaution
Hinweis:
Fehlen wichtige Unterlagen, kann dies nicht nur den Verkauf erheblich verzögern und gegebenenfalls sogar zum Platzen bringen. Für den Verkäufer besteht auch ein finanzielles Risiko. So drohen etwa Bußgelder in Höhe von bis zu 15.000 Euro, wenn der Energieausweis in bestimmten Phasen des Verkaufsprozesses nicht vorliegt.
Um sie später potenziellen Käufern oder deren Banken [Stichwort: Hypotheken, Immobilienkredit] zur Verfügung zu stellen, sollten sich Verkäufer zudem die Zeit nehmen, um die Dokumente zu digitalisieren. Wer den Hausverkauf privat in die Hand nimmt, sollte mindestens zehn Stunden für diese Phase des Verkaufsprozesses einplanen.
5. Wie begeistern Sie Kaufinteressenten für Ihre Immobilie?
Ist der Angebotspreis festgelegt, gilt es, Interessenten auf die Immobilie aufmerksam zu machen. Dafür eignen sich neben Zeitungsinseraten vor allem Anzeigen auf den großen Immobilienportalen wie ImmobilienScout24 oder Immowelt. Dabei kommen – je nach Angebotsdauer – unterschiedliche Kosten auf den Verkäufer zu. Ein Inserat auf ImmobilienScout24 kostet den Privatverkäufer bei einer Laufzeit von 60 Tagen zwischen 109,90 Euro und 489 Euro. Der private Hausverkauf dauert in der Regel jedoch länger und die Anzeigenkosten steigen entsprechend. Um möglichst viele Interessenten zu erreichen, sollte die Immobilie zudem über mehr als ein Portal beworben werden.
Die Immobilienanzeige sollte ein ansprechendes Immobilienexposé darstellen, das auf den ersten Blick durch seine qualitativ hochwertigen Fotos auffällt. Es ist daher notwendig, einen professionellen Fotografen zu engagieren, der die Vorzüge der Immobilie erkennt und in den Fokus rückt. Möchten Sie ein Haus verkaufen, sind privat aber schon ausgezogen, überlegen Sie, ob Sie den leeren Räumen mit Home Staging nicht etwas mehr Charme verleihen sollten: Mit Leihmöbeln und ein wenig Deko sieht alles sehr viel gemütlicher und einladender aus. Die Preise für professionelle Fotografen variieren je nach Aufwand, mindestens 300 Euro werden Ihnen aber in Rechnung gestellt. Auch das sehr wirkungsvolle Home Staging kostet extra.
Hier sehen Sie den Ausschnitt eines Exposés für Immobilien von Homeday.
Neben den Fotos der Immobilie spielt auch der Freitext der Anzeige eine wesentliche Rolle für den Verkauf. Er sollte alle wichtigen Informationen zur Immobilie enthalten. Dazu zählen etwa Lage, Zustand und die Ausstattung. Es ist daher wichtig, sich für die Beschreibung ausreichend Zeit zu nehmen und zuvor andere Exposés zu lesen. Eigentümer ohne Verkaufserfahrung sollten insgesamt fünf Stunden für die Anzeigenerstellung einplanen.
5.1 Wie umfangreich ist die Kommunikation mit Kaufinteressenten?
Je nach Nachfrage und Attraktivität des Exposés melden sich unterschiedliche Interessenten für den Immobilienkauf. Wer den Hausverkauf privat abwickelt, muss in dieser Phase des Verkaufsprozesses die Anfragen potenzieller Käufer sichten und Interessenten für Besichtigungstermine auswählen. Gleichzeitig gilt es, etwaige Fragen der Interessenten zu beantworten und Unterlagen (wie beispielsweise den Grundriss) zu übermitteln. Die Kommunikation kann schriftlich oder telefonisch erfolgen und je nach Vielfalt der Interessenten und Fragen unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein Zeitaufwand von zehn Stunden ist ein realistischer Wert, an dem sich Verkäufer hier orientieren können.
5.2 Was gilt es bei der Immobilienbesichtigung zu beachten?
Sind die passenden Interessenten ausgewählt, gilt es, Besichtigungstermine auszumachen und jedem Interessenten die Immobilie im Idealfall bei einem Einzeltermin zu präsentieren. Je nach Größe der Immobilie sollten Verkäufer dabei 30 bis 60 Minuten pro Besichtigung einplanen. Zehn Stunden kommen hier – inklusive Terminabsagen und Neuvereinbarungen – mindestens zusammen.
Beim privaten Hausverkauf müssen Sie die Besichtigungen selber organisieren und durchführen.
Möchten Sie eine vermietete Wohnung verkaufen oder ein vermietetes Haus verkaufen, sind die Besichtigungen mit dem Mieter abzustimmen und entsprechend eine Vorlaufzeit einzuplanen. Bei unvermieteten oder vom Eigentümer bewohnten Immobilien gilt es, die Immobilie für die Termine vorzubereiten. Welche Maßnahmen Verkäufer dafür am besten ergreifen, erfahren Sie in unseren Artikeln Wohnungsbesichtigung planen bzw. Hausbesichtigung planen. Durchschnittlicher Zeitaufwand: fünf bis zehn Stunden.
Nach den Besichtigungen steht für Immobilienverkäufer die Nachbereitung an. Hier gilt es, Fragen der Interessenten zu beantworten und etwaige Unterlagen nachzureichen. Der geschätzte Zeitaufwand liegt bei fünf bis zehn Stunden.
5.3. Wie wähle ich den richtigen Käufer aus?
Sicherlich werden sich einige Interessenten nach der Besichtigung bereits gegen einen Kauf entscheiden. Um aus den verbliebenen Kaufanwärtern den richtigen Käufer für Ihre Immobilie herausfiltern, müssen Sie natürlich zunächst sicher sein, dass er das Haus, das Sie privat verkaufen möchten, auch tatsächlich bezahlen kann. Eine positive Schufa-Selbstauskunft ist ein Mindest-Standard, auf den Sie sich nicht allein verlassen sollten. Fordern Sie zusätzlich Konto- und Depotauszüge des Interessenten an und verlangen Sie Informationen zu seinem beruflichen Status, der Sicherheit seines Arbeitsplatzes, eventuellen Karriereoptionen. Möchten Sie in Eigenregie ein Haus verkaufen, privat und ohne Makler, dann sollten Sie sich auch nicht scheuen, Dinge abzufragen, die Ihnen persönlich wichtig sind: Bei ausländischen Interessenten beispielsweise die Aufenthaltserlaubnis, bei jungen Paaren die "Garten-Affinität" und Party-Frequenz, überhaupt Auskunft, darüber, wie viele Personen einziehen werden und ob ein fester Standort zum Lebensentwurf gehört.
Neben der elementar entscheidenden Finanzierungszusage der Bank - und nur dann -, können Sie final durchaus nach Bauchgefühl und Sympathie entscheiden.
6. Hausverkauf privat: Wie läuft der Verkaufsabschluss?
Sind potenzielle Käufer gefunden, steht die Kaufpreisverhandlung an. Sie kann telefonisch, per Mail oder persönlich stattfinden und nimmt entsprechend Zeit in Anspruch. Verkäufer sollten sich gut auf die Verkaufsverhandlung vorbereiten. Denn Käufer versuchen in der Regel, den Kaufpreis der Immobilie zu drücken. Hier gilt es, sich auf etwaige Argumente vorzubereiten, um den eigenen Wunschpreis durchzusetzen – wahrscheinlich die größte Herausforderung, wenn der Hausverkauf privat erfolgt. Denn über Geld spricht bekanntlich niemand gern.
Nachdem der Verkäufer die Bonität oder Finanzierung der Anwärter geprüft hat, entscheidet er darüber, wer die Immobilie erhält. In der Regel möchten potenzielle Käufer oder deren Sachverständige die Immobilie zudem ein zweites Mal besichtigen – ein weiterer zusätzlicher Zeitaufwand.
Hat der Käufer den Notar beauftragt, spricht der Verkäufer mit ihm die Inhalte des Kaufvertrages für ein Haus ab und stellt ihm alle relevanten Unterlagen zur Verfügung. Ist der Kaufvertrag erstellt, sollte der Verkäufer diesen sorgfältig prüfen und gegebenenfalls mit dem Käufer dazu abstimmen. Ein Zeitaufwand von zehn bis 15 Stunden ist eine realistische Kalkulation für diese Phase des Verkaufsprozesses.
Sind sich beide Parteien einig, findet der rund zwei- bis dreistündige Termin beim Notar statt, bei dem Verkäufer und Käufer den Vertrag unterzeichnen. Sobald der Käufer den Kaufpreis überwiesen hat und der sogenannte Nutzen-Lasten-Wechsel stattgefunden hat, trifft sich der Verkäufer – insbesondere bei unvermieteten Immobilien – zur Übergabe von Schlüsseln und Unterlagen (rund zwei Stunden).
6.1 Haus verkaufen privat: Wann fallen Steuern an?
Unter Umständen ist der Gewinn, den Sie mit Ihrem Hausverkauf erzielen, steuerpflichtig. Eine Spekulationssteuer fällt an, wenn Sie Ihr Haus innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf wieder verkaufen und einen Gewinn erzielen. Der Gewinn ist in diesem Fall mit Ihrem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern.
Unter bestimmten Bedingungen bleibt der Immobilienverkauf steuerfrei:
Sie verkaufen nach Ablauf der Spekulationsfrist von zehn Jahren.
Sie verkaufen innerhalb der Spekulationsfrist, haben die Wohnung oder das Haus in den letzten zwei Kalenderjahren selbst genutzt.
7. Berechnungsbeispiel: Kosten nach Zeitaufwand
Die nachfolgende Berechnung zeigt die Opportunitätskosten eines privaten Immobilienverkaufs, sprich: die Kosten, die – gemessen am Zeitaufwand – für einen Verkäufer entstehen, der den Hausverkauf privat leistet. In der Beispielrechnung wird von einem Bruttogehalt von 4.000 Euro ausgegangen:
Posten | Zeitaufwand in Stunden | Kosten (auch extern) |
---|---|---|
Angebotspreis ermitteln | 1.500 Euro für den Gutachter | |
Dokumente zusammenstellen und digitalisieren (inklusive Behördengänge) | 10 | |
Energieausweis | 50-300 Euro | |
Fotograf (extern) | 300 Euro | |
Anzeigen auf verschiedenen Portalen erstellen | 5 | + Anzeigenkosten rund 900 Euro |
Anfragen sichten und bearbeiten | 10 | |
Immobilie für Besichtigung vorbereiten | 8 | |
Besichtigungen inklusive Terminabsagen und Neuvereinbarungen | 10 | |
Nachbearbeitung Besichtigung | 7 | |
Zweitbesichtigung | 2 | |
Kaufpreisverhandlung | 3 | |
Vorab-Kommunikation mit dem Notar | 4 | |
Evtl. Verhandlung mit Käufer zu Vertrag | 4 | |
Notartermin | 3 | |
Übergabe Immobilie | 2 | |
Fahrtzeiten insgesamt | ca. 5 | + Fahrtkosten |
Risikofaktoren wie die falsche Auswahl der Kaufinteressenten oder Verzögerungen bei der Beschaffung der Dokumente | 10 | |
Zeit-Kosten-Aufwand | 83 | 2.075 Euro Kosten eigener Aufwand + 300 Euro Kosten Fotograf + 1.500 Euro Gutachter + 300 Euro Energieausweis + 900 Euro Kosten Anzeige= 5.075 Euro |
Die Opportunitätskosten beim privaten Hausverkauf liegen damit bei mehr als 5.000 Euro (ausgegangen von einem Stundenlohn von 25 Euro). Dabei sind Posten wie Fahrtkosten, Gebühren von Behörden sowie weitere Serviceleistungen noch nicht berücksichtigt.
8. Was sind die Vor- und Nachteile eines privaten Hausverkaufs?
Der Hausverkauf in Eigenregie bietet für Sie als Eigentümer verschiedene Vorteile. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie auch die Nachteile des privaten Hausverkaufs im Blick haben:
Vorteile Privatverkauf
Es wird keine Maklerprovision fällig.
Sie entscheiden allein und wickeln den Prozess eigenverantwortlich ab.
Sie müssen sich im Voraus nicht von der Kompetenz eines Maklers überzeugen.
Nachteile
Sie müssen den Immobilienverkauf allein organisieren und dafür entsprechend Zeit einplanen.
Als Laie verfügen Sie nicht über ausreichende Erfahrung und erzielen unter Umständen nicht den bestmöglichen Preis für Ihre Immobilie.
Es gibt keine rechtliche Absicherung, sofern Ihnen bei der Durchführung ein Fehler unterläuft.
9. Privater Hausverkauf oder Hausverkauf mit einem Makler?
Wenn Sie Ihr Haus privat verkaufen möchten, sollten Sie bestimmte Bedingungen erfüllen:
Sie verfügen über genug Zeit – beispielsweise für Behördengänge oder die Kommunikation mit Kaufinteressenten.
Sie sind bereit, einen Gutachter mit der Bewertung Ihrer Immobilie zu beauftragen oder sich selbst mit dem Immobilienmarkt intensiv zu beschäftigen, um den optimalen Angebotspreis zu ermitteln.
Sie besitzen ein Händchen fürs Schreiben, um Ihre Immobilie in der Anzeige auch sprachlich in Szene zu setzen.
Sie sind gewillt, beim Verkauf quasi in „Vorkasse“ zu gehen, indem Sie Geld für die Bewerbung Ihrer Immobilie (Anzeigenschaltung) und einen professionellen Fotografen ausgeben.
Sie wohnen in der Nähe der Immobilie und haben damit einen kurzen Anfahrtsweg bei den Besichtigungsterminen.
Sie trauen sich zu, selbständig Verkaufsverhandlungen zu führen, um Ihren Wunschpreis auch durchzusetzen.
Darüber hinaus gilt es, als Verkäufer selbstsicher und kompetent aufzutreten, Fragen des Käufers zu beantworten und den Verkaufsablauf jederzeit zu kennen.
Diese 6 Gründe sprechen für den Immobilienverkauf mit einem Makler:
Ein Makler nimmt Ihnen in der Regel sämtliche Schritte im Verkaufsprozess ab und erspart Ihnen dadurch Zeit und Kosten.
Als erfahrener Experte ermittelt er präzise den optimalen Verkaufspreis Ihrer Immobilie
Er findet häufig schneller einen passenden Käufer (z.B. in seinem Kundenstamm).
Er kennt sich auch mit Rechtsfragen beim Immobilienverkauf (z.B. bei Fragen zu Nießbrauchrecht, Wohnrecht etc.) aus.
Er übernimmt eine beratende Funktion in sämtlichen Belangen und steht für Fragen durch Sie oder den Käufer zur Verfügung.
Ein Makler kennt die Kniffe und Tricks rund um die Auswahl und Prüfung von Interessenten und kann mit Verhandlungsgeschick den optimalen Preis für Sie erzielen.
10. Haus verkaufen privat: Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Wenn Sie eine Immobilie verkaufen, in der Sie lange Jahre gewohnt haben, ist das für Sie eine emotionale Angelegenheit. Die folgenden Tipps zeigen Ihnen typische Fehler, die Sie vermeiden sollten.
Sie haben die Immobilie im Laufe der Zeit liebgewonnen und setzen den Verkaufspreis daher zu hoch an.
Als Eigentümer kennen Sie die Schwachstellen Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und kalkulieren daher mit einem zu geringen Verkaufspreis.
Sie gehen schlecht vorbereitet in die Besichtigungstermine und können Fragen der Kaufinteressenten nicht zufriedenstellend beantworten.
Sie beharren bei Kaufpreisverhandlungen auf Ihren Preis und sind nicht kompromissbereit, was zum Abspringen der Interessenten führt.
Aus Unwissenheit verschweigen Sie bestimmte Mängel, für die der Verkäufer Sie haftbar machen kann. Im schlimmsten Fall muss der Kaufvertrag rückabgewickelt werden.
Haus verkaufen privat – FAQ
Kann man ein Haus privat verkaufen?
Wenn Sie einen Immobilienverkauf planen, können Sie den Verkauf in Eigenregie organisieren. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld mit allen Aufgaben rund um das Vorhaben auseinandersetzen und prüfen, ob Sie zeitlich in der Lage sind, den Verkauf durchzuführen. Lesen Sie hier alles zum Thema Haus verkaufen privat
Was muss ich beachten, wenn ich ein Haus privat verkaufe?
Wenn Sie ein Haus privat verkaufen, sollten Sie bedenken, dass Sie sich um alle organisatorischen Aufgaben selbst kümmern müssen. Sie müssen alle erforderlichen Unterlagen beschaffen, ein ansprechendes Verkaufsangebot erstellen und die Besichtigungstermine planen und durchführen. Jetzt Vor- und Nachteile des privaten Hausverkaufs erfahren
Welche Steuern fallen an, wenn ich ein Haus verkaufe?
Wenn Sie ein Haus verkaufen, ist der Gewinn bei einem Verkauf innerhalb der Spekulationsfrist steuerpflichtig. Spekulationssteuer fällt an, wenn zwischen Kauf und Verkauf weniger als zehn Jahre liegen. Haben Sie in den letzten zwei Jahren in der Immobilie gewohnt, ist der Gewinn nicht zu versteuern.
Sollte ich ein Haus ohne Makler verkaufen?
Wenn Sie ein Haus privat verkaufen möchten, sparen Sie die Maklerkosten. Ob Sie das Haus ohne Makler verkaufen, hängt davon ab, ob Sie die gesamte Organisation selbst übernehmen möchten und alle Aufgaben rund um den Verkauf erledigen. Sie sollten überlegen, ob ausreichend Fachwissen und Zeit für den Verkauf in Eigenregie vorhanden ist. Erfahren Sie hier alle Aufgaben rund um dem privaten Hausverkauf
Privater Immobilienverkauf oder Hausverkauf mit Makler?
Ob Sie Ihr Haus mit oder ohne Makler verkaufen, sollten Sie genau abwägen. Ein Profi kennt sich mit allen Aufgaben rund um den Verkauf genau aus und kann den Preis realistisch einschätzen. In der Regel wickelt er das Vorhaben schneller ab, als wenn Sie sich für einen privaten Verkauf entscheiden.
Wie bereite ich mein Haus bestmöglich für den Verkauf vor?
Führen Sie sich stets vor Augen, dass potenzielle Käufer ein neues Heim erwerben wollen, sie wollen nicht Ihr altes Zuhause kaufen. Räumen Sie daher sorgfältig auf und möglichst alle persönlichen Gegenstände weg, putzen Sie und schneiden Sie den Rasen. Ein angenehmer Duft im Haus wirkt ebenso positiv wie ein Strauß frischer Blumen auf dem Tisch. Sind die Räume bereits leer, verleihen Sie ihnen mit Home Staging ein einladendes Ambiente, das die Vorstellungskraft der Interessenten anregt.
Welche zusätzlichen Dokumente benötige ich bei einer vermieteten Immobilie?
Bei vermieteten Immobilien sind die Interessenten zumeist Kapitalanleger, die sich für den Gewinn interessieren, der erwirtschaftet werden kann. Zu den wichtigen, zusätzlichen Verkaufsunterlagen gehören daher die Mietverträge und die Betriebskostenabrechnungen, Nachweise über erfolgte Sanierungsmaßnahmen und Dokumente zur Ausstattung der Immobilie, schließlich aussagekräftige Unterlagen zur Absicherung und Verwaltung.
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Hinweis:
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