Verwirrung um die Maklerprovision:
Kaum einer weiß, wie viel er zahlen muss
Wenn es um die Maklergebühr geht, herrscht in Deutschland größtenteils Ahnungslosigkeit. Nur die wenigsten wissen, welchen Anteil sie an der Maklerprovision bei einem Immobilienverkauf haben. Und auch bei der Höhe sind sich viele unsicher. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage* des bundesweiten Maklerunternehmens Homeday.
Wer zahlt eigentlich den Makler?
Am 23. Dezember 2020 trat das “Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser” in Kraft. Es regelt, dass Verkäufer mindestens die Hälfte der Maklergebühr zahlen, wenn sie den Makler beauftragt haben. In den meisten Fällen teilen sich Käufer und Verkäufer die Kosten also hälftig.
Auf die Frage, wer den Makler bei einem privaten Wohnungs- oder Hausverkauf zahlt, wussten allerdings nur knapp 29 Prozent aller Befragten die richtige Antwort. Ein gutes Viertel glaubt, dass allein der Käufer die Maklergebühr trägt. Fast genauso viele denken, dass der Verkäufer die kompletten Maklerkosten übernimmt.
Bei Immobilieneigentümern unter den Studienteilnehmern lagen etwas mehr als ein Drittel richtig. Planen Eigentümer in den nächsten zwei Jahren einen Verkauf ihrer Immobilie, wächst dieser Anteil auf immerhin gut 51 Prozent.
Wie hoch ist die Maklerprovision?
Im Gegensatz zur Verteilung ist die Höhe der Maklerprovision in Deutschland nicht gesetzlich geregelt. Dadurch ist sie im Grunde frei verhandelbar. In den meisten Teilen der Bundesrepublik haben sich jedoch bis zu 7,14 Prozent des Kaufpreises etabliert. Nach dem neuen Gesetz zur Verteilung der Maklerprovision entspricht das häufig 3,57 Prozent pro Partei.“
Seit der Provisionsteilung gibt es einen höheren Anreiz zu vergleichen oder zu verhandeln. Dieser Spielraum wird zu selten genutzt, sonst würden die Provisionen auch sinken”, erklärt Steffen Wicker, Gründer von Homeday.
Allerdings wissen mehr als 33 Prozent der Befragten nicht, wie hoch die Maklergebühr bei einem privaten Immobilienverkauf ausfällt. Nur 11 Prozent tippen mit “6 bis 8 Prozent des Kaufpreises” auf den gängigen Wert von 7,14 Prozent. Rund 45 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Maklergebühr weniger 6 Prozent des Kaufpreises beträgt und knapp 11 Prozent denken, dass sie bei mehr als 8 Prozent des Kaufpreises liegt.
Auch die meisten Immobilieneigentümer unter den Befragten wissen nicht, wie hoch die Maklerkosten ausfallen (29,1%). Jeweils ein knappes Viertel vermutet die Maklerprovision im Bereich zwischen zwei bis vier bzw. vier bis sechs Prozent des Kaufpreises. Auch bei den Haus- und Wohnungseigentümern mit Verkaufsabsicht in naher Zukunft sehen die Ergebnisse ähnlich aus. Ein knappes Drittel siedelt die Maklercourtage unter vier Prozent, ein Viertel unter sechs Prozent des Kaufpreises an. Immerhin geben in dieser Gruppe mit 15,5 Prozent mehr Menschen die “richtige” Antwort (6-8% des Kaufpreises). Dennoch: Selbst unter den Menschen, die sich mit einem privaten Immobilienverkauf befassen, wissen nur 25 Prozent Bescheid. Der Rest liegt entweder falsch oder gibt an, die Antwort nicht zu kennen.
Obwohl große Unsicherheit bezüglich der Höhe der Maklerprovision herrscht, finden mehr als 68 Prozent der Studienteilnehmer diese eher oder eindeutig zu hoch.
Unter den Immobilieneigentümern, die ihr Haus oder ihre Wohnung demnächst verkaufen wollen, sind es sogar drei Viertel.
Kriterien für die Maklerauswahl
Wonach wählen Immobilienverkäufer ihren Makler eigentlich aus? Am wichtigsten ist der gute Ruf. Ganze 44,9 Prozent legen darauf Wert. Auch Empfehlungen von Dritten (36,4%) und gute Rezensionen (28,7%) sind ausschlaggebende Kriterien. Es folgen die Nähe zur Immobilie sowie bestehende Kundenbeziehung mit 20,3 bzw. 18,1 Prozent. Kaum ins Gewicht fallen hingegen gute Werbung und die Bekanntheit der Marke.
Grenzt man die Befragten auf Immobilieneigentümer sowie Eigentümer mit konkreten Verkaufsabsichten ein, verschieben sich die Ergebnisse leicht. Der gute Ruf des Maklers ist auch bei diesen beiden Gruppen Spitzenreiter (46 bzw 47%). Steht der Verkauf in den nächsten zwei Jahren an, wird es für Befragte deutlich wichtiger, dass der Makler Nähe zur Immobilie aufweist (37,8%).