Neue Gesetze 2025: Was die Immobilienbranche erwartet

Photovoltaik, Förderprogramme, Grundsteuer & Co:
Was Sie 2025 erwartet

Das Jahr 2025 steht vor der Tür – und mit ihm eine Fülle an gesetzlichen Neuerungen, die den Immobilienmarkt in Deutschland maßgeblich verändern werden. Von der Reform der Grundsteuer über klimafreundliche Förderprogramme bis hin zu neuen Abschreibungsmöglichkeiten: Diese Änderungen betreffen Eigentümer, Bauherren und Käufer gleichermaßen und haben das Potenzial, Ihre Strategie im Immobilienbereich grundlegend zu beeinflussen.

Wichtig ist vorab zu erwähnen, dass jeder Abschnitt eine Einschätzung über die Auswirkungen der Neuwahlen im Jahr 2025 beinhalted.

  1. Grundsteuerreform 2025

  2. Das Wachstumschancengesetz

  3. Neue Wohngemeinnützigkeit 2025

  4. CO₂-Steuer-Erhöhung

  5. E-Rechnungs-Pflicht

  6. Effizient und nachhaltig: Der Gebäudetyp E

  7. Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau

  8. Die Restnutzungsdauer-Anpassung

  9. Steigende Baukosten durch Plastikverbot?

  10. Solarstrom im Fokus: Was Sie wissen müssen

Wie beeinflussen die neuen Immobiliengesetze 2025 den Wert Ihrer Immobilie?

1. Grundsteuerreform 2025 – Neue Berechnung bringt Gewinner und Verlierer

Grundsteuerreform 2025

Ab dem 1. Januar 2025 tritt die Grundsteuerreform in Kraft, eine Folge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts von 2018, das die bisherige Berechnung der Grundsteuer für verfassungswidrig erklärte. Die Reform soll die Grundsteuer gerechter machen und eine einheitliche Grundstücksbewertung in Deutschland gewährleisten. Während Eigentümer in Regionen mit niedrigen Bodenrichtwerten von einer Steuersenkung profitieren könnten, drohen in teuren Städten Mehrbelastungen.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die Grundsteuerreform 2025:
  • Anpassung der Kommunalrichtlinien für Hebesätze und stärkere Unterstützung für einkommensschwache Haushalte.

Vorteile:

  • Einheitlichkeit: Einheitliche Bewertungsgrundlagen schaffen Transparenz.

  • Aufkommensneutralität: Die Reform soll keine zusätzlichen Einnahmen für Kommunen schaffen.

  • Flexibilität: Länder und Kommunen können Modelle und Hebesätze an lokale Gegebenheiten anpassen.

Nachteile:

  • Steuererhöhung in teuren Lagen: Hohe Bodenrichtwerte führen zu spürbaren Mehrbelastungen.

  • Hebesätze der Kommunen: Städte können Hebesätze erhöhen, was zu zusätzlichen Kosten führt.

  • Mieterbelastung: Grundsteuer wird oft über Nebenkosten auf Mieter umgelegt.

Beispiel:

Ein Wohnhaus in Hamburg mit einem Grundsteuerwert von 500.000 €:

  • Vor der Reform: 500.000 € × 0,035 % (Steuermesszahl) × 540 % (Hebesatz) = 945 €

  • Nach der Reform (bei erhöhtem Hebesatz von 975 %): 500.000 € × 0,035 % × 975 % = 1.706,25 €

Die Steuerlast steigt in unserem Beispiel um 761,25 € jährlich.

Hinweis:

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2. Mehr Neubauten, weniger Steuern: Wie das Wachstumschancengesetz Ihre Immobilienstrategie verändert

Wachstumschancengesetz 2025 degressive Abschreibung

Mit dem Wachstumschancengesetz wird ab 2025 eine degressive Abschreibung (AfA) für neu errichtete Wohngebäude eingeführt. Diese Regelung ermöglicht es Investoren, in den ersten Jahren nach der Fertigstellung höhere Abschreibungsbeträge geltend zu machen. Anders als bei der linearen Abschreibung, bei der jedes Jahr ein fester Prozentsatz abgeschrieben wird, sinken die Abschreibungsbeträge bei der degressiven Methode im Laufe der Zeit. Ziel ist es, den Wohnungsbau anzukurbeln und finanzielle Anreize für energieeffiziente Neubauten zu schaffen.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die Degressive Abschreibung:
  • Parteien mit einem Fokus auf sozialen Wohnungsbau könnten die Förderung von Neubauten verstärken, während andere Parteien das Modell zugunsten anderer Förderformen überdenken könnten.

Vorteile:

  • Höhere Abschreibungen in den Anfangsjahren: In den ersten sechs Jahren können Investoren 5 % der Baukosten jährlich abschreiben, was die Steuerlast sofort senkt.

  • Förderung des Wohnungsbaus: Die Steuererleichterung bietet Bauträgern und Investoren mehr finanziellen Spielraum, um neue Projekte umzusetzen.

  • Bekämpfung des Wohnraummangels: Besonders in Ballungsräumen wird der Neubau durch steuerliche Anreize attraktiver.

  • Umweltfreundliche Bauweise gefördert: Die Regelung gilt nur für Gebäude, die energieeffizient gebaut oder mit erneuerbaren Energien ausgestattet sind.

Nachteile:

  • Eingeschränkter Anwendungsbereich: Nur neu errichtete Wohngebäude, die nach dem 1. Januar 2024 fertiggestellt wurden, profitieren von der Regelung. Gewerbeimmobilien und bestehende Gebäude sind ausgeschlossen.

  • Bedingungen für Klimaschutz: Bauvorhaben müssen strenge ökologische Standards erfüllen, was die Baukosten erhöhen kann.

  • Nachlassender Vorteil: Nach sechs Jahren geht die Abschreibung in die lineare Methode über, wodurch die Steuerersparnis geringer wird.

Beispiel:

Ein Investor baut ein Wohngebäude mit Baukosten von 1.000.000 €:

  • Degressive Abschreibung (erste sechs Jahre): Jährlich 5 % von 1.000.000 € = 50.000 € ; Gesamt: 300.000 € Abschreibung in sechs Jahren.

  • Restwert nach sechs Jahren: 1.000.000 € - 300.000 € = 700.000 €.

  • Lineare Abschreibung ab Jahr 7: 2 % von 700.000 € = 14.000 € jährlich.

Diese Regelung ist ein bedeutender Schritt zur Förderung des Neubaus in Deutschland. Investoren profitieren von sofortigen steuerlichen Vorteilen, während die Bauwirtschaft und der Wohnungsmarkt gestärkt werden.

3. Neue Wohngemeinnützigkeit 2025: Alle Vorteile im Überblick

Ab dem 1. Januar 2025 wird die neue Wohngemeinnützigkeit eingeführt. Dieses Konzept soll bezahlbaren Wohnraum fördern und greift das frühere System der Wohngemeinnützigkeit auf, das bis 1990 bestand. Es wurde an die heutigen Herausforderungen des Wohnungsmarktes angepasst.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die neue Wohngemeinnützigkeit:
  • Eine linksliberale Regierung könnte die Wohngemeinnützigkeit ausweiten und stärker fördern, während konservative Kräfte die steuerlichen Vorteile begrenzen oder die Maßnahmen stärker auf den privaten Wohnungsbau ausrichten könnten.

Vorteile:

  • Mehr sozialer Wohnraum: Steuerliche Vorteile machen den Bau bezahlbarer Wohnungen wirtschaftlich attraktiver.

  • Langfristige Mietpreisstabilität: Mietobergrenzen halten die Preise dauerhaft niedrig, auch in angespannten Märkten.

  • Nachhaltigkeit: Umweltfreundlicher Wohnungsbau unterstützt die Klimaziele und senkt den Energieverbrauch im Gebäudesektor. Zusätzliche Subventionen für energieeffizienten oder barrierefreien Wohnungsbau.

  • Befreiung von Körperschafts- und Gewerbesteuer.

  • Ermäßigungen bei der Grunderwerbssteuer.

  • Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, zinsgünstigen KfW-Darlehen und Landesmitteln.

Nachteile:

  • Hoher Verwaltungsaufwand: Gemeinnützige Organisationen müssen umfangreiche Dokumentations- und Nachweispflichten erfüllen.

  • Begrenzter Zugang: Nur ausgewählte Organisationen und Projekte profitieren von den Regelungen.

  • Kritik von privaten Bauunternehmen: Wettbewerbsverzerrung durch steuerliche Vorteile für gemeinnützige Träger.

Beispiel:

Bau eines Wohnhauses mit 50 Wohnungen und Baukosten von 10 Mio. €.

  • 1 Mio. € Steuererleichterungen.

  • 500.000 € Zuschüsse für energieeffizienten Bau.

  • Zinsgünstige KfW-Darlehen.

  • Mietpreise von maximal 7 €/m².

  • 30 % der Wohnungen für einkommensschwache Haushalte reserviert.

Die neue Wohngemeinnützigkeit ist ein Schritt in Richtung sozialer Gerechtigkeit und nachhaltigem Wohnungsbau. Durch steuerliche Erleichterungen und klare Auflagen entsteht neuer, bezahlbarer Wohnraum. Gleichzeitig erfordert die Umsetzung einen hohen Verwaltungsaufwand und bleibt auf eine begrenzte Zielgruppe fokussiert.

4. CO₂-Steuer-Erhöhung: Vermeiden Sie Wertverlust durch ineffiziente Heizsysteme

CO₂-Steuer-Erhöhung 2025

Die CO₂-Steuer, eingeführt 2021, ist ein zentrales Element der deutschen Klimapolitik. Ab dem 1. Januar 2025 steigt der CO₂-Preis von 45 Euro auf 50 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO₂. Ziel der Steuer ist es, fossile Energieträger wie Heizöl, Erdgas oder Benzin unattraktiver zu machen und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern. Die Erhöhung betrifft insbesondere Eigentümer, Vermieter und Mieter, da Heiz- und Betriebskosten steigen.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die CO2-Steuer:
  • Eine klimafreundliche Regierung könnte die Förderung erneuerbarer Energien und Sanierungsprogramme intensivieren, während eine wirtschaftsliberale Regierung möglicherweise eine Abschwächung der Steuererhöhung anstrebt.

Vorteile:

  • Förderung klimafreundlicher Technologien: Höhere Kosten für fossile Brennstoffe setzen Anreize, auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpen oder Solarthermie umzusteigen.

  • Modernisierungsanreiz: Eigentümer werden motiviert, veraltete Heizsysteme durch energieeffiziente Lösungen zu ersetzen.

  • Langfristige Entlastung: Haushalte, die in CO₂-arme Technologien investieren, profitieren langfristig von niedrigeren Energiekosten.

  • Erreichen der Klimaziele: Die Steuer unterstützt die Energiewende, indem sie CO₂-intensive Energieträger sukzessive unattraktiver macht.

Nachteile:

  • Steigende Wohnkosten: Höhere Heizkosten belasten insbesondere Haushalte mit niedrigem Einkommen.

  • Verwaltungsaufwand für Vermieter: Die Umsetzung der CO₂-Kostenaufteilung zwischen Vermietern und Mietern erfordert Planungsaufwand und Anpassung der Betriebskostenabrechnungen.

  • Sanierungsdruck: Immobilien mit ineffizienten Heizsystemen und schlechter Energieeffizienz könnten an Wert verlieren.

  • Mögliche Konflikte: Die Umlage gestiegener Betriebskosten auf Mieter könnte zu Spannungen zwischen Mietern und Vermietern führen.

Beispiel:

Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh pro Jahr zahlt durch die Erhöhung der CO₂-Steuer höhere Energiekosten:

  • CO₂-Ausstoß: 20.000 kWh × 0,201 kg CO₂/kWh = 4,02 Tonnen CO₂.

  • Kosten bei 50 €/Tonne: 4,02 Tonnen × 50 € = 201 € jährlich.

  • Das bedeutet 24 Euro mehr pro Jahr im Vergleich zum Preis von 45 €/Tonne.

Die Erhöhung der CO₂-Steuer ist ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaneutralität, stellt Eigentümer und Mieter jedoch vor finanzielle und organisatorische Herausforderungen. Immobilienbesitzer sollten in energieeffiziente Modernisierungen investieren, um Kosten zu senken und die Attraktivität ihrer Immobilien zu erhöhen. Attraktive Förderprogramme und staatliche Beratung bieten wertvolle Unterstützung bei der Umsetzung.

5. E-Rechnungs-Pflicht: Diese Änderungen treffen die Bau- und Immobilienbranche

Ab dem 1. Januar 2025 wird in Deutschland die Nutzung von E-Rechnungen verpflichtend. Die Regelung betrifft Unternehmen und Organisationen, insbesondere in der Bau- und Immobilienbranche. Diese Maßnahme ist Teil der EU-Richtlinie zur Förderung der Digitalisierung im Rechnungswesen. Eine E-Rechnung ist ein digitales Dokument, das in einem strukturierten Datenformat wie ZUGFeRD (XML) oder XRechnung erstellt und verarbeitet wird. Anders als PDF- oder Papierrechnungen ermöglicht sie eine automatisierte Weiterverarbeitung.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die E-Rechnung:
  • Einführung zusätzlicher Förderprogramme für kleine Unternehmen oder eine Lockerung der Übergangsfristen.

Vorteile:

  • Automatisierte Verarbeitung: Minimiert manuelle Eingaben und reduziert Fehler.

  • Zeit- und Kosteneffizienz: Schnellere Übermittlung und Bearbeitung von Rechnungen.

  • Umweltfreundlich: Reduzierung des Papierverbrauchs und physischer Dokumente.

  • Bessere Übersicht und Kontrolle: Elektronische Rechnungen erleichtern Archivierung und Analyse.

Nachteile:

  • Technische Anforderungen: Implementierung geeigneter Software kann kosten- und zeitintensiv sein.

  • Komplexität bei der Einführung: Mitarbeiterschulungen und Prozessanpassungen notwendig.

  • Datensicherheit: Erhöhte Anforderungen an den Schutz sensibler Rechnungsdaten.

  • Herausforderung für kleine Unternehmen: Oft fehlen Ressourcen für eine schnelle Umsetzung.

Beispiel: Auswirkungen auf die Immobilienbranche

Ein Bauträger muss:

  • Rechnungen ausstellen: Bauleistungen an Auftraggeber ausschließlich im E-Rechnungsformat übermitteln.

  • Rechnungen empfangen: Rechnungen von Lieferanten und Subunternehmern elektronisch verarbeiten.

  • Technische Anpassungen: Buchhaltungssoftware so umstellen, dass sie mit den neuen Formaten kompatibel ist.

Die Verpflichtung zur E-Rechnung ab 2025 bringt grundlegende Veränderungen mit sich, erfordert jedoch auch Investitionen in Technologie und Prozesse. Für die Bau- und Immobilienbranche bieten sich langfristig Vorteile wie Kosteneinsparungen, effizientere Abwicklungen und Transparenz. Unternehmen sollten frühzeitig handeln, um von den Chancen zu profitieren und die Umstellung reibungslos zu gestalten.

6: Effizient und nachhaltig: Der Gebäudetyp E als Antwort auf Wohnraummangel

Ab 2025 wird in Deutschland der Gebäudetyp E (Effizienzgebäude) eingeführt, um den Wohnungsbau zu beschleunigen und Baukosten zu senken. Dieses Konzept erlaubt Bauherren, von bestimmten technischen Standards abzuweichen, während grundlegende Sicherheits- und Umweltvorgaben erhalten bleiben. Ziel ist es, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, besonders in Regionen mit Wohnraummangel.

  • Flexibilität bei Bauvorschriften: Reduzierte Anforderungen an Schallschutz, Wärmedämmung und Belüftung, solange die Wohnqualität nicht wesentlich beeinträchtigt wird.

  • Vereinfachte Genehmigungsverfahren: Schnellere Bauanträge durch spezielle Regelungen.

  • Nachhaltigkeit: Fokus auf umweltfreundliche Materialien und energieeffiziente Bauweise.

  • Einsatzbereiche: Mietwohnungen, Studentenwohnheime und Sozialwohnungen, auch für private Bauherren.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf den Gebäudetyp E:
  • Eine soziale Regierung könnte den Gebäudetyp E verstärkt für bezahlbaren Wohnraum einsetzen, während konservative Kräfte eine stärkere Begrenzung auf soziale Projekte vorsehen könnten.

Vorteile des Gebäudetyp E:

  • Kostensenkung: Geringere Baukosten durch vereinfachte Standards.

  • Beschleunigter Wohnungsbau: Kürzere Genehmigungszeiten ermöglichen schnellere Fertigstellung.

  • Lokale Anpassung: Kommunen können den Gebäudetyp E an ihre Bedürfnisse anpassen.

  • Förderung durch die KfW: Zinsgünstige Darlehen und Förderprogramme unterstützen den Bau.

Nachteile:

  • Qualitätsbedenken: Lockerungen bei Schallschutz oder Energieeffizienz könnten langfristig die Wohnqualität beeinträchtigen.

  • Eingeschränkte Anwendbarkeit: Nicht geeignet für repräsentative oder hochwertige Bauprojekte.

  • Skepsis bei Bewohnern: Mieter könnten geringere Standards als Nachteil empfinden.

Beispiel: Anwendung des Gebäudetyp E

Ein Bauträger plant ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen:

  • Kosteneinsparung: Statt der höchsten Schallschutzstufe wird eine mittlere Stufe verwendet.

  • Förderung: Der Bauträger erhält zinsgünstige KfW-Darlehen.

  • Zeitersparnis: Die Bauzeit verkürzt sich durch vereinfachte Genehmigungen um drei Monate.

Der Gebäudetyp E bietet eine attraktive Möglichkeit, den Wohnungsbau zu fördern und kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Bauherren sollten jedoch sorgfältig prüfen, ob Abweichungen bei Standards die Wohnqualität langfristig beeinträchtigen. In Regionen mit Wohnungsnot könnte der Gebäudetyp E eine entscheidende Rolle spielen.

7: Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau

klimafreundlicher Neubau

Das Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau ist bis zum 31.12.2025 befristet. Es unterstützt den Bau energieeffizienter und nachhaltiger Gebäude. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Bundesregierung setzen dabei auf finanzielle Anreize, um sowohl den Wohnungsbau als auch die Klimaziele voranzutreiben. Ziel ist es, jährlich 150.000 neue Wohnungen zu schaffen, insbesondere in Regionen mit Wohnraummangel.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf das Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau:
  • Eine grüne Regierung könnte die Mittel erhöhen und Anforderungen an Nachhaltigkeit verschärfen, während wirtschaftsliberale Parteien die Förderbedingungen lockern könnten.

Vorteile:

  • Finanzielle Unterstützung: Zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse reduzieren die Baukosten erheblich.

  • Nachhaltiger Wohnraum: Effiziente Gebäude sparen langfristig Betriebskosten.

  • Förderung innovativer Technologien: Solaranlagen, Wärmepumpen und energieeffiziente Netzwerke stehen im Fokus.

  • Klimaschutz: Das Programm leistet einen wesentlichen Beitrag zur CO₂-Reduktion und unterstützt die nationalen Klimaziele.

Nachteile:

  • Höhere Baukosten: Klimafreundliche Standards und Technologien machen Neubauten zunächst teurer.

  • Komplexe Antragstellung: Bauherren müssen umfangreiche Nachweise erbringen, z. B. zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

  • Material-Engpässe: Die Nachfrage nach klimaneutralen Baustoffen könnte die Verfügbarkeit einschränken.

Beispiel:

Ein Bauherr plant den Bau eines Mehrfamilienhauses mit 10 Wohneinheiten:

  • Effizienzstandard: Das Gebäude erfüllt den KfW-40-Standard.

  • Energieversorgung: Installiert werden eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage.

  • Förderung:

    • Kredit: 1,5 % Zinsen auf ein Darlehen von 1,5 Mio. €.

    • Tilgungszuschuss

      : 200.000 € für die Einhaltung des QNG-Standards.

  • Ergebnis: Deutlich geringere Baukosten und langfristig reduzierte Betriebskosten.

Das Förderprogramm bietet Bauherren finanzielle Vorteile und unterstützt klimafreundliche Bauweisen. Wer plant, ab 2025 zu bauen, sollte sich frühzeitig über die Anforderungen informieren, um die maximalen Fördermöglichkeiten zu nutzen. Dieses Programm ist ein wichtiger Schritt, um den Wohnungsbau zu fördern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben.

8: Immobilienbewertung neu gedacht: Die RND-Anpassung im Überblick

Ab 2025 ändern sich die Regelungen zur Restnutzungsdauer (RND) von Immobilien, was die steuerliche Abschreibung und Immobilienbewertung maßgeblich beeinflusst.

Die RND gibt die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer einer Immobilie an. Sie ist entscheidend für:

  • Steuerliche Abschreibungen: Kürzere RNDs ermöglichen höhere jährliche Abschreibungen.

  • Immobilienbewertung: Die RND beeinflusst den Gebäudewert bei Verkauf oder Beleihung.

Mit der neuen Regelung wird die bisher pauschale Festlegung der RND durch eine individuellere Berechnung ersetzt.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die Restnutzungsdauer:
  • Fokus auf steuerliche Entlastungen für sanierte Immobilien oder stärkere Verpflichtungen zur Modernisierung.

Vorteile:

  • Realistischere Bewertung: Eine genauere Abbildung des tatsächlichen Wertverlusts erhöht die Transparenz bei der Immobilienbewertung.

  • Steuerliche Vorteile: Ältere Immobilien mit kürzerer RND bieten höhere jährliche Abschreibungsmöglichkeiten.

  • Förderung von Modernisierungen: Sanierungsmaßnahmen können die RND verlängern, wodurch langfristig steuerliche Vorteile entstehen.

  • Anreize für Investoren: Die Anpassung der RND macht ältere Immobilien und Sanierungen attraktiver

Nachteile:

  • Zusätzliche Kosten: Für die individuelle Ermittlung der RND ist oft ein Gutachten erforderlich.

  • Komplexere Steuerberechnung: Immobilienbesitzer müssen sich mit neuen Bewertungsmethoden vertraut machen.

  • Unterschiedliche Regelungen: Gewerbliche und private Immobilien könnten unterschiedlich behandelt werden, was zu Unsicherheiten führt.

  • Erhöhter Aufwand für Experten: Steuerberater und Immobiliengutachter könnten überlastet sein.

Beispiel:

Ein Vermieter besitzt ein Mehrfamilienhaus, Baujahr 1975, das 2020 umfassend saniert wurde:

  • Vor 2025:

    • Pauschale Nutzungsdauer: 50 Jahre.

    • Restnutzungsdauer: 25 Jahre.

    • Abschreibung: 2 % der Herstellungskosten jährlich.

  • Ab 2025:

    • Gutachten ermittelt eine verlängerte RND von 40 Jahren ab 2020.

    • Neue Restnutzungsdauer: 35 Jahre.

    • Vorteil: Sanierung reduziert den jährlichen Abschreibungsdruck und verlängert die steuerliche Nutzbarkeit.

Die Änderungen der RND ab 2025 machen die Bewertung und Abschreibung von Immobilien flexibler und individueller. Während ältere Immobilien profitieren können, erfordert die neue Regelung eine sorgfältige Planung und zusätzliche Investitionen in Gutachten. Immobilienbesitzer sollten frühzeitig handeln, um steuerliche Vorteile optimal zu nutzen und den Wert ihrer Immobilien zu sichern.

9: Steigende Baukosten durch Plastikverbot? So bleiben Sie flexibel

Plastikverbot 2025

Ab 2025 gilt in der Europäischen Union ein Verbot bestimmter Plastikverpackungen, das auch Deutschland betrifft. Ziel der Regelung ist die Reduzierung von Plastikmüll und die Förderung nachhaltiger Alternativen. Besonders betroffen ist die Bau- und Immobilienbranche, da viele Baumaterialien traditionell in Plastikverpackungen geliefert werden.

Was umfasst das Verbot?

  • Einweg-Plastik: Verpackungen aus nicht recycelbaren Kunststoffen werden verboten.

  • Kompositverpackungen: Produkte aus Kunststoff und anderen Materialien, die schwer zu recyceln sind, sind betroffen.

  • Alternative Materialien: Hersteller müssen auf nachhaltige Lösungen wie Papier, recycelten Kunststoff oder biologisch abbaubare Materialien umstellen.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf das Verbot bestimmter Plastikverpackungen:
  • Erhöhte Förderung für umweltfreundliche Baumaterialien oder eine Lockerung für betroffene Branchen.

Vorteile:

  • Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Reduktion von schwer abbaubarem Plastikmüll und Förderung des Einsatzes recycelbarer oder erneuerbarer Materialien.

  • Innovationen: Anreiz für die Entwicklung neuer, nachhaltiger Verpackungslösungen.

  • Attraktivität von Immobilienprojekten: Nachhaltige Bauweisen steigern das Interesse von Käufern und Mietern.

Nachteile:

  • Höhere Kosten: Umweltfreundliche Verpackungen sind oft teurer, was die Baukosten erhöht.

  • Lieferengpässe: Hersteller könnten Probleme bei der rechtzeitigen Umstellung haben.

  • Logistische Herausforderungen: Neue Verpackungsmaterialien sind empfindlicher und erfordern Anpassungen bei Lagerung und Transport.

Beispiel: Anwendung in der Praxis

Ein Bauunternehmen bestellt Dämmstoffe für ein Sanierungsprojekt:

  • Vor 2025: Die Dämmstoffe werden in Plastikfolien verpackt, was nach dem Auspacken Plastikmüll erzeugt.

  • Ab 2025: Die Dämmstoffe kommen in recycelbaren Papierverpackungen oder wiederverwendbaren Behältern.

    • Vorteil: Weniger Entsorgungskosten für Plastikmüll.

    • Nachteil: Möglicherweise höhere Einkaufskosten.

Das Verbot bestimmter Plastikverpackungen ist ein wichtiger Schritt für nachhaltigere Bau- und Lieferprozesse. Trotz Herausforderungen wie steigender Kosten und logistischer Anpassungen bietet die Regelung Chancen für Innovationen und umweltfreundliche Bauprojekte. Unternehmen in der Bau- und Immobilienbranche sollten frühzeitig handeln, um die Umstellung erfolgreich zu meistern und langfristig von den Vorteilen zu profitieren.

10: Solarstrom im Fokus: Was Immobilienbesitzer über die 2025-Reform wissen müssen

Solarstrom 2025

Ab dem 1. Januar 2025 plant die Bundesregierung eine umfassende Reform der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen. Die bisher garantierte Vergütung für ins Netz eingespeisten Solarstrom soll schrittweise auslaufen und durch alternative Fördermodelle ersetzt werden. Ziel ist es, die finanzielle Belastung durch die Einspeisevergütung zu reduzieren und den Fokus stärker auf den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms zu legen.

Geplante Änderungen

  • Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen: Für neu installierte Photovoltaikanlagen entfällt ab 2025 die Einspeisevergütung in Zeiten negativer Strompreise.Das bedeutet, dass Betreiber in solchen Phasen keine Vergütung für den eingespeisten Strom erhalten.

  • Umstellung auf Investitionskostenzuschüsse: Anstelle der bisherigen Einspeisevergütung ist eine einmalige Förderung bei der Installation von Photovoltaikanlagen vorgesehen. Dies soll die Anfangsinvestition reduzieren und den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms fördern.

Mögliche Auswirkungen der Wahlen auf die Einspeisevergütung
  • Eine klimafokussierte Regierung könnte die Einspeisevergütung anpassen, um Betreiber stärker zu unterstützen, während eine wirtschaftsliberale Regierung den Fokus auf Eigenverbrauch und Kostensenkungen legen könnte.

Vorteile:

  • Reduzierung der finanziellen Belastung: Durch die Reform sollen die Ausgaben des Bundes für die Einspeisevergütung gesenkt werden, die sich im September 2024 auf 2,6 Milliarden Euro beliefen.

  • Förderung des Eigenverbrauchs: Die Umstellung auf Investitionskostenzuschüsse soll Anreize schaffen, den erzeugten Solarstrom selbst zu nutzen, was die Netzbelastung verringert.

Nachteile:

  • Unsicherheit für Betreiber: Die geplanten Änderungen könnten den Ausbau von Solaranlagen bremsen, da die garantierte Vergütung wegfällt und alternative Fördermodelle noch unklar sind.

  • Abhängigkeit von Marktpreisen: In Zeiten negativer Strompreise erhalten Betreiber keine Vergütung, was die Rentabilität der Anlagen beeinträchtigen kann.

Beispiel:

Ein Betreiber installiert 2025 eine neue Photovoltaikanlage. In Zeiten negativer Strompreise erhält er keine Vergütung für den eingespeisten Strom. Stattdessen profitiert er von einem einmaligen Investitionskostenzuschuss, der die Anfangsinvestition reduziert. Um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren, nutzt er den erzeugten Strom vermehrt selbst, um Kosten zu sparen und weniger abhängig von Netzvergütungen zu sein.

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