Sachkundenachweis für Immobilienmakler:
Was wurde aus dem Plan der Regierung?
Dieses Thema wurde vom Gesetzgeber heiß diskutiert: Sollten Immobilienmakler ihre Expertise mit einem Sachkundenachweis belegen oder nicht? Über das Ergebnis informieren wir Sie hier.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist der Sachkundenachweis für Immobilienmakler und Verwalter?
Die Bedeutung des Sachkundenachweises für den Immobilienverkauf
Was ist der Sachkundenachweis für Immobilienmakler und Verwalter?
Der Sachkundenachweis für Makler und Verwalter war Bestandteil eines am 31. August 2016 von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurfs. Dieser sollte neue, qualitätssichernde Zulassungsregelungen für diese Berufsgruppen schaffen. Der Sachkundenachweis sollte Voraussetzung dafür sein, um in Deutschland überhaupt als Immobilienmakler oder Wohnungseigentumsverwalter zu arbeiten. Stattdessen wurde jedoch am 22. Juni 2017 eine geänderte Fassung des Gesetzentwurfs beschlossen, die den Sachkundenachweis für Maklerinnen und Verwalterinnen nicht mehr vorsah. Stattdessen regelt das “Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungsregelung für gewerbliche Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter”, dass sich Immobilienmakler und Verwalter regelmäßig weiterbilden müssen. Das Gesetz trat am 1. August 2018 in Kraft. Neben der Weiterbildungspflicht schreibt es auch eine Gewerbeerlaubnis nach § 34c Gewerbeordnung für Immobilienmaklerinnen und Verwalterinnen vor.
Wie wurde der Sachkundenachweis inhaltlich ausgestaltet?
Details über die inhaltliche Ausgestaltung des Sachkundenachweises für Immobilienmakler beinhaltet der Referentenentwurf nicht. Ziel des Sachkundenachweises sollte jedoch sein, die Einstiegsbarrieren für Makler und Verwalter zu erhöhen und einen Branchen-Standard zu etablieren. Dadurch sollten es vor allem Eigentümer mit Verkaufswunsch leichter haben, langjährige, erfahrene Makler von unqualifizierten Quereinsteigern zu unterschieden. Denn die Berufsbezeichnung “Immobilienmaklerin” ist nicht geschützt, die Hürden für den Berufseinstieg sind relativ niedrig. Daher hatte auch der Immobilienverband IVD den Sachkundenachweis für Immobilienmakler gefordert.
Gut zu wissen:
Alle Immobilienmakler von Homeday haben sich durch eine Ausbildung, ein Zertifikat oder ein Studium als Makler qualifiziert. Zudem besitzen unsere Experten jahrelange Erfahrung auf dem Immobilienmarkt und sind als lokale Ansprechpartner persönlich für Sie vor Ort.
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Wie sollte der Sachkundenachweis erlangt werden?
Ebenso wie zum Inhalt gibt es auch kaum Informationen dazu, wie beziehungsweise unter welchen Voraussetzungen Immobilienmaklerinnen den Sachkundenachweis erlangen sollten. Diesbezügliche Regelungen sollten Teil der Makler- und Bauträgerverordnung werden. Bekannt ist nur, dass der Sachkundenachweis für Makler eine Prüfung durch die jeweilige Industrie- und Handelskammern (IHK) erforderlich gemacht hätte. Wie diese Prüfung jedoch konkret ausgesehen hätte, ob der Sachkundenachweis für Makler beispielsweise durch einen Test hätte erlangt werden können, ist unklar.
Was schreibt die Weiterbildungspflicht für Immobilienmakler konkret vor?
§ 34c Absatz 2a GewO i. V. m. § 15b und die Anlagen 1 bis 3 MaBV schreiben für Immobilienmakler und Verwalter Folgendes vor:
Immobilienmakler müssen sich regelmäßig fachlich weiterbilden.
Die Weiterbildung hat innerhalb von drei Jahren im Umfang von 20 Stunden zu erfolgen.
Die Pflicht zur Weiterbildung besteht auch für Angestellte des Maklers, die unmittelbar bei der Vermittlung von Immobilien mitwirken.
Zu den inhaltlichen Anforderungen an die Weiterbildung für Maklerinnen gehören, z. B.: Kundenberatung (u. a. Besuchsvorbereitung), Grundlagen des Maklergeschäfts(u. a. Wertermittlung) oder rechtliche Grundlagen (u. a. Energieeinsparverordnung).
Gängige Formen der Weiterbildung sind:
Weiterbildung in Präsenzform
Begleitetes Selbststudium
Betriebsinterne Maßnahmen
Gut zu wissen:
Verstößt ein Makler gegen die Weiterbildungspflicht, sind Geldbußen in Höhe von bis zu 5.000 Euro möglich. Eine Ausnahme besteht für Maklerinnen nach direktem Abschluss ihrer entsprechenden Ausbildung (z. B. zur Immobilienkauffrau) bzw. Studiums: Sie sind in den ersten drei Jahren von der Fortbildungspflicht befreit.
Welche Bedeutung hätte der Sachkundenachweis für den Immobilienverkauf gehabt?
Wie bereits erwähnt, sollte der Sachkundenachweis Immobilienverkäufer vor allem dabei helfen, eine qualifizierte Maklerin zu erkennen. Schließlich haben die sachlichen und fachlichen Kenntnisse des Immobilienmaklers erheblichen Einfluss auf den Erfolg des Immobilienverkaufs. Ob der Sachkundenachweis für Immobilienmakler jedoch als Beleg für die Qualifizierung eines Maklers gereicht hätte, ist fraglich. Denn neben ihrer Sach- und Fachkompetenz braucht eine Maklerin auch zahlreiche weitere Fähigkeiten und Eigenschaften, um gute Arbeit zu leisten.