Hier würden Sie ein Bild zum Thema Befragung von Immobilienverkäufern- und Käufern zur Entwicklung der Immobilienpreise in der Corona-Krise sehen.

Der Immobilienmarkt in Zeiten von Corona:
Was beschäftigt Verkäufer und Käufer?

Clarissa Bethke

Clarissa Bethke

Immobilienredakteurin

Für Privatleute ist der Immobilienkauf oder -verkauf meist das größte finanzielle Geschäft ihres Lebens. Immerhin geht es hier um Geldwerte im sechs- oder sogar siebenstelligen Eurobereich. Klar, dass Verkäufer und Käufer vor allem in der aktuellen Krisensituation einen geplanten Verkauf oder Kauf noch einmal neu bewerten.

Homeday hat Immobilienverkäufer und -käufer gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut YouGov dazu befragt, wie die Corona-Krise ihre Verkaufs- und Kaufbereitschaft beeinflusst und wie sie die Immobilienpreisentwicklung einschätzen.

Wie schätzen Verkäufer und Käufer die Preisentwicklung von Immobilien ein?

Aktuell erwarten 34 Prozent der Käufer und 43 Prozent der Verkäufer höhere Kaufpreise durch die Corona-Pandemie. Im Monat Mai beliefen sich diese Zahlen lediglich auf 21 bzw. 31 Prozent. Dadurch scheint zumindest die Hoffnung auf Schnäppchen gedämpft zu sein. Allerdings rechnet noch ein knappes Drittel der Kaufinteressenten und 26 Prozent der Immobilienbesitzer mit niedrigeren Preisen. Gründe dafür könnten nach wie vor die Sorge um die wirtschaftliche Lage nach der Krise und aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt sein.

Konsumentenstudie: COVID-19 und der Immobilienmarkt Preise

Auch erwarten viele Kaufinteressenten (34%) durch Corona eine bessere Zinslage für Immobilienkredite, welche Kaufpreise weiter anheizen könnte. Zudem gelten Immobilien als „sichere Anlage“ – ebenfalls häufig als Begründung für steigende Preise nach der Krise genannt.

Konsumentenstudie: COVID-19 und der Immobilienmarkt - Zinsen

Wie bewerten Verkäufer und Käufer den Einfluss von COVID-19 auf Verkaufs- und Kaufprozesse?

Aktuell steigen die Corona-Zahlen wieder und es drohen neue Kontaktbeschränkungen, die persönliche Treffen mit Maklern, Fotografen oder Notaren erschweren könnten. Dennoch sind Verkäufer und Käufer optimistischer als noch im Mai: Nur noch 38 Prozent (Mai: 41%) der befragten Kaufinteressenten erwarten einen erschwerten Kaufprozess durch das Coronavirus, bei den befragten Verkäufern sind es 46 Prozent (Mai: 60%).

Konsumentenstudie: COVID-19 und der Immobilienmarkt - Prozess

Welche Gründe sprechen in Zeiten von Corona für den Kauf und Verkauf von Immobilien?

Eigentümer, die in den kommenden 12 Monaten einen Verkauf ihrer Immobilie in Erwägung ziehen, geben als häufigsten Grund (37%) dafür familiäre Gründe an. Bemerkenswert ist der zweithäufigste Grund: 28 Prozent der Verkaufswilligen bewerten den Verkaufszeitpunkt – trotz oder gerade wegen Corona – als „optimal, um einen guten Preis zu erhalten“. Sie haben offenbar die Preisentwicklung am Markt verfolgt und versprechen sich zum aktuellen Zeitpunkt die bestmögliche Rendite. Ein Ortswechsel war im Mai mit 35 Prozent noch der häufigste Grund. Ein knappes halbes Jahr später ist dies für nur noch 17 Prozent relevant.

Konsumentenstudie: COVID-19 und der Immobilienmarkt - Optimaler Zeitpunkt

Kaufinteressenten, die in den kommenden 12 Monaten einen Immobilienkauf in Erwägung ziehen, suchen vorrangig (66%) eine Immobilie zur Eigennutzung. 33 Prozent der Kaufbereiten möchte eine Immobilie als Kapitalanlage erwerben. Denn mehr als die Hälfte der Kapitalanleger (46%) bewertet das sogenannte Betongold als sicherer als die Investition in Aktien – offenbar trotz oder gerade in Krisenzeiten wie COVID-19.

Wie beeinflusst COVID-19 die Suchkriterien der Käufer?

Wichtigstes Suchkriterium ist die Größe der Immobilie: Mehr als ein Drittel (35%) möchten aktuell mehr Platz. Dies könnte mit der vermehrten Arbeit im Homeoffice zusammenhängen. Im Mai interessierten sich dafür nur 20%. Damals war es für 39% der Kaufinteressenten wichtig, eine günstigere Immobilie zu finden. Darauf achtet jetzt nicht einmal mehr ein Fünftel (18%). Auch die Wünsche nach Distanz zu den Nachbarn sowie dem Leben auf dem Land haben deutlich abgenommen.

Konsumentenstudie: COVID-19 und der Immobilienmarkt - Suchkriterien
*Grundlage der Untersuchung ist eine Online-Umfrage, an der zwischen dem 23. September 2020 und 4. Oktober 2020 insgesamt 690 Personen teilnahmen – darunter 389 Immobilieninteressenten, die in den nächsten 12 Monaten einen Immobilienkauf planen oder in Erwägung ziehen und 301 Eigentümer, die in den nächsten 12 Monaten einen Immobilienverkauf planen oder in Erwägung ziehen.

Themengebiet: Corona und die Immobilienwirtschaft

Hinweis:

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