Die Bedeutung des richtigen Angebotspreises
Der Angebotspreis hat wesentlichen Einfluss darauf, ob sich ein Käufer für eine Immobilie findet oder nicht. Erfahren Sie, wie sie ihn richtig kalkulieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist der Angebotspreis?
Als Angebotspreise werden die Preise bezeichnet, zu denen Immobilien auf dem Markt angeboten werden. Nicht zu verwechseln ist der Angebotspreis mit dem Verkehrswert, Verkaufspreis oder tatsächlichem Immobilienpreis. Diese Preise können sowohl unter als auch über dem Preis liegen, zu dem eine Immobilie zum Beispiel im Exposé angeboten wird.
Beim Immobilienverkauf spielen Angebotspreise eine entscheidende Rolle. Sie legen Preisvorstellungen des Verkäufers offen und beeinflussen maßgeblich den Verkaufserfolg. Deshalb sollte die Festlegung des Angebotspreises immer auf einem fundierten Wertermittlungsverfahren durch einen Makler basieren.
Gut zu wissen:
Sie fragen sich, ob der Angebotspreis netto oder brutto ist. Bei Privatverkäufern gilt netto gleich brutto, da keine Umsatzsteuer erhoben wird.
2. Wie leitet man Angebotspreise aus dem Immobilienwert ab?
Beim Preis, der im Exposé oder in Anzeigen erscheint, handelt es sich um einen Wunschpreis, mit dem der Verkäufer seine Immobilie auf den Markt bringt. Klassischerweise liegen Angebotspreise meist 5 bis 10 Prozent über dem Marktwert der Immobilie. Durch diesen erhöhten Preis erhalten Käufer und Verkäufer bei der Verkaufsverhandlung Verhandlungsspielraum. Käufer, die den Preis drücken möchten, erzielen auf diese Weise ein positives Verhandlungsergebnis. Verkäufer profitieren trotz Verhandlungen von einem guten Verkaufspreis für Ihr Eigentum.
3. Die Immobilienbewertung als Grundlage für den Angebotspreis
Um einen realistischen Angebotspreis zu ermitteln, ist es zunächst notwendig, den Wert der eigenen Immobilie zu kennen. Eigentümern, die selbst Immobilien-Laien sind, fällt es in der Regel schwer, den Wert Ihrer Immobilie richtig einzuschätzen. Haben Haus- oder Wohnungsbesitzer die Immobilie selbst bewohnt, überwiegt für sie der emotionale Wert der Immobilie.
Eine realistische und neutrale Preiseinschätzung bietet hier die professionelle Immobilien Wertermittlung durch einen Immobiliengutachter. Er bewertet sowohl die Lage, in der eine Immobilie steht, als auch die Eigenschaften des Gebäudes wie Zustand und Ausstattung. Seine Ergebnisse hält er in einem umfangreichen und rund 30-seitigen Immobilienwertgutachten fest. Die ausführliche Bewertung durch einen Sachverständigen bietet sich vor allem in rechtlichen, steuerlichen und versicherungstechnischen Fällen an, beziehungsweise ist dann oft sogar vorgeschrieben.
Beim Immobilienverkauf hingegen empfiehlt sich die Bewertung durch einen Hausmakler bzw. Wohnungsmakler oder Grundstücksmakler. Er ist mit dem Markt vertraut und zieht alle Vor- und Nachteile in seine Berechnung mit ein. Nachteile sind etwa Sanierungsstau oder die Nähe zu einer Fernstraße.
Hinweis:
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Homeday-Partnermaklerin Daniela Zeidler aus Scharbeutz-Lübeck erklärt, wie es sich mit einem Preisangebot von Bekannten verhält:
4. Wie lege ich den Angebotspreis fest?
Jeder Verkäufer wünscht sich einen erfolgreichen und zeitnahen Verkauf seiner Immobilie. Haben Sie mithilfe einer fundierten Wertermittlung den Verkehrswert Ihrer Immobilie ermittelt, sollten Sie im nächsten Schritt entscheiden, welches Vermarktungsverfahren für Ihren Immobilienverkauf das Beste ist.
4.1 Das richtige Vermarktungsverfahren finden
Folgende Vermarktungsverfahren kommen für den Verkauf von Immobilien infrage:
Verfahren | Erläuterung |
---|---|
1. Klassisches Vermarktungsverfahren | Wer seine Immobilie über dieses Verfahren verkaufen möchte, legt einen Preis fest, der über dem Marktwert liegt. Verkäufer kalkulieren in der Regel bei der Festlegung des Angebotspreises einen Aufschlag von 5 bis 10 Prozent mit ein. Auf diese Weise lässt sich bei hohem Kaufinteresse ein Gewinn beim Verkauf erzielen |
2. Bieterverfahren | Bei dieser Vermarktungsstrategie können Kaufinteressenten wie bei einer Auktion ein Gebot für die Immobilie abgeben. Der Angebotspreis dient dabei als Mindestpreis, der im Bieterverfahren von potenziellen Käufern überboten werden soll. |
3. Liebhaberpreis-Strategie | Bei dieser Strategie werden Immobilien zu einem Liebhaberpreis angeboten, der über dem Marktwert liegt. Die Liebhaberpreis-Strategie eignet sich nur für außergewöhnliche Immobilien, die einen hohen emotionalen Wert für die Kaufinteressierten besitzen. |
Generell gilt: Ist der Angebotspreis einmal kommuniziert, sollte er nachträglich nicht noch einmal verändert werden. Denn Kaufinteressenten beobachten den Markt über einen langen Zeitraum, bis sie ihre Wunschimmobilie gefunden haben. Entsprechend stoßen sie regelmäßig auf Immobilien, die sie bereits kennen. Bemerkt ein Verkäufer erst im Nachhinein, dass er den Verkaufspreis zu hoch angesetzt hat und senkt ihn, kann dies potenzielle Käufer abschrecken. Sie vermuten möglicherweise Mängel an der Immobilie. Auf der anderen Seite könnten Interessenten darauf warten, dass der Preis noch weiter sinkt.
4.2 Preisschwellen beachten
Neben der Wahl des passenden Vermarktungsverfahrens sollte bei der Festlegung des Angebotspreises auch die Preispsychologie eine Rolle spielen. Denn wie im Supermarkt sind auch bei der Preisgestaltung für den Immobilienverkauf bestimmte Preisschwellen zu beachten. Das heißt, für eine optimale Vermarktung ist es ratsam, eine Immobilie zum Angebotspreis von 299.000 EUR anzubieten als für 302.000 EUR. Das Immobilienangebot wirkt nicht nur viel günstiger. Geben Kaufinteressenten die Preisgrenze von 300 000 EUR als Suchkriterium im Internet ein, wird Ihre Immobilie gar nicht erst angezeigt.
Tipp:
Wenn sich mehrere potenzielle Käufer für Ihre Immobilie interessieren, können Sie zum Bieterverfahren wechseln und so einen besseren Preis erzielen.
5. Angebotspreis berechnen: Wie gehe ich vor?
Bei der Berechnung des Angebotspreises sind verschiedene Faktoren zu beachten. Hier erfahren Sie, aus welchen Schritten sich ein Kalkulationsschema für den Angebotspreis zusammensetzt:
Marktanalyse: Informieren Sie sich über den aktuellen Immobilienmarkt vor Ort (Angebot, Nachfrage, Verkaufspreise)
Immobilienbewertung: Beauftragen Sie einen zertifizierten Makler mit einer professionellen Immobilienbewertung.
Kosten einkalkulieren: Kalkulieren Sie alle entstehenden Kosten für den Verkauf beim Angebotspreis mit ein.
Vermarktungsstrategie wählen: Klassisches Vermarktungsverfahren, Bieterverfahren, Liebhaberpreis-Strategie
Verhandlungsspielraum einplanen: Bei der klassischen Vermarktung sorgt ein Aufschlag von 5 bis 10 Prozent auf den Verkehrswert für Verhandlungsspielraum.
Preisschwellen beachten, damit Ihre Immobilie online gut gefunden wird.
Wenn Sie die oben genannten Punkte beachten, steht der Ermittlung eines realistischen Angebotspreises nichts mehr im Weg.
Gut zu wissen:
Immobiliendarlehen haben sich verteuert. Achten Sie darauf, dass Ihre Immobilie für Ihre Zielgruppe finanzierbar ist. Ein realistischer Angebotspreis verbessert die Verkaufschancen.
6. Angebotspreis vs. Verkaufspreis: Wo liegen die Unterschiede?
Der Angebotspreis ist der Preis, zu der Verkäufer seine Immobilie auf dem Markt anbietet. Angebotspreise werden zum Beispiel im Exposé oder in Immobilienanzeigen angegeben. Der Verkaufspreis umfasst die Summe, zu der eine Immobilie tatsächlich verkauft wurde.
Verkaufspreise können sich von den Angebotspreisen unterscheiden, wenn zum Beispiel der Käufer in den Verkaufsverhandlungen einen niedrigeren Verkaufspreis aushandelt.
Tipp: Der Immobilienmarkt ist im Wandel. Wenn Sie Ihre Immobilie erfolgreich zu einem guten Preis vermarkten möchten, sind die professionellen Makler von Homeday Ihre Ansprechpartner.
Gut zu wissen:
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