Schnäppchenhaus kaufen: Welche Vorteile gibt es?
Größter Vorteil ist der im Vergleich zu anderen Immobilien günstige Kaufpreis.
Durch die Renovierung oder Modernisierung einer Schnäppchenimmobilie sind Wertsteigerungen denkbar.
Käufer können sich die Immobilie ihren Wünschen entsprechend gestalten.
Kapitalanleger aufgepasst:
Die Suche nach Schnäppchen im Immobilienmarkt ist vor allem für risikobereite Kapitalanleger interessant.
Schnäppchenhaus kaufen: Worauf sollte ich achten?
Trotz verschiedener Vorteile, gibt es einige Faktoren, die beim Kauf einer Schnäppchenimmobilie beachtet werden sollten:
Neben dem reinen Kaufpreis fallen Kaufnebenkosten wie Notar- und Grundbuchkosten an. Diese Kosten sind ebenso wie Modernisierungs- oder Umbaukosten in die Planung einzubeziehen.
Handelt es sich um eine ältere Immobilie wie ein Fachwerkhaus oder ein Bauernhaus sind unter Umständen Denkmalschutzauflagen zu beachten. Diesen Punkt sollten Sie vorher genau prüfen.
Checken Sie im Vorfeld, ob Umbauten, Anbauten oder andere Vorhaben mit dem Baurecht vereinbar sind. Sinnvoll ist ein Anruf bei der Baubehörde oder dem Bauamt.
Schnäppchenhaus kaufen: Gründe für Preisreduktionen
Schlechtes Umfeld/Nachbarschaft | 70% |
Lärm | 57% |
Sanierungsbedarf | 44% |
schlechte Anbindung an den ÖPNV | 37% |
schlechte Energiereffizienz | 28% |
keine Sympathie mit Makler | 10% |
sonstiges | 2% |
Eine Umfrage von Homeday unter rund 5.000 am Immobilienkauf Interessierten zeigt zudem, welche Aspekte sich besonders negativ auf die Nachfrage auswirken. Gefragt nach
Ausschlusskriterien beim Immobilienkauf gaben 70 Prozent „Schlechtes Umfeld/Nachbarschaft“, 57 Prozent „Lärm“ und 44 Prozent „Sanierungsbedarf“ an.
Schnäppchenhaus kaufen - 7 Tipps zum Erfolg
1. Immobilienerwerb durch Zwangsversteigerung
Bei einer Zwangsversteigerung haben Sie gegebenenfalls die Möglichkeit, ein Haus oder eine Wohnung unter Wert zu kaufen. Oftmals können Sie auf diesem Weg ein Schnäppchenhaus kaufen, allerdings geht die Versteigerung auch mit einigen Risiken einher. In vielen Fällen ist es nicht möglich, die Immobilie im Voraus zu besichtigen, sodass Sie sich kein Bild vom Inneren des Hauses machen können. Gerade dann ist es empfehlenswert, das vorliegende Wertgutachten genau zu prüfen. Zudem ist es wichtig, die Finanzierung im Voraus zu klären und sich beim Bieten vorher ein Limit zu setzen.
2. Schnäppchenhaus von privatem Anbieter kaufen
Schauen Sie sich nach Angeboten um, bei denen Verkäufer direkt, ohne die Zusammenarbeit mit einem Makler verkaufen. Der Käufer spart auf diese Weise bei der Maklerprovision und kommt Ihnen daher unter Umständen beim Kaufpreis entgegen. Dabei ist zu beachten, dass die Expertise des Maklers bei der Kaufabwicklung fehlt.
3. Leerstehende vs. Vermietete Immobilien
Leerstehende Immobilien erleben mit -10,8 Prozent stärkere Preisreduktionen im Vergleich zu vermieteten Immobilien (-9,8 Prozent).
Quelle: Homeday-Studie: "Wo Schnäppchenjäger aktuell fündig werden."
4. Preisabschläge: Ein Trend in ländlichen Gebieten
Gerade in stark nachgefragten Regionen sind Immobilien teuer. Wer auf weniger beliebte Gegenden oder den ländlichen Raum ausweicht, profitiert von deutlich geringeren Kaufpreisen.
Eine aktuelle Analyse von Homeday zeigt, dass im Vergleich zu urbanen Zentren in ländlichen Regionen durchschnittlich höhere Preisabschläge festzustellen sind (-10,5 Prozent gegenüber -9,6 Prozent in Städten).
Tabelle: Durchschnittliche Preisreduktionen nach Bundesland
Bundesland | Durchschnittliche Preisreduktion |
---|
Sachsen-Anhalt | -12,73 % |
Schleswig-Holstein | -11,65 % |
Mecklenburg-Vorpommern | -11,00 % |
Brandenburg | -10,88 % |
Sachsen | -10,67 % |
Thüringen | -10,13 % |
Berlin | -9,95 % |
Saarland | -9,83 % |
Nordrhein-Westfalen | -9,68 % |
Baden-Württemberg | -9,57 % |
Hessen | -9,57 % |
Bremen | -9,25 % |
Niedersachsen | -9,16 % |
Bayern | -9,06 % |
Rheinland-Pfalz | -8,60 % |
Hamburg | -8,54 % |
Insbesondere in Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Preisabschläge bei Immobilien zu verzeichnen sind. Sachsen-Anhalt führt mit einem durchschnittlichen Preisabschlag von -12,73 Prozent. Darauf folgt Schleswig-Holstein mit -11,65 Prozent. Außerdem verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls signifikante Abschläge mit 11,0 Prozent.
Außerdem lohnt es sich, nach Schnäppchenhäusern in der Eifel oder im Harz zu schauen. Auch Schnäppchenhäuser im Bayerischen Wald werden häufig angeboten.
Überlegen Sie im Vorfeld, ob die Infrastruktur rund um die Immobilie für Sie passend ist und es unproblematisch ist, alle Wege mit dem Auto zu erledigen.
5. Tiny House als Schnäppchenhaus kaufen
Minihäuser versprechen Wohnkomfort auf kleinstem Raum. Tiny Houses haben eine geringe Wohnfläche, die bereits bei etwa zehn Quadratmetern beginnt. In der Regel verteilt sich die Fläche auf zwei geschickt ausgenutzte Etagen. Im Vergleich zu einer klassischen Immobilie sind die Tiny Houses erheblich günstiger und es gibt zahlreiche Anbieter, die die Häuschen bereits fertig anbieten. Bei der Aufstellung ist das Baurecht des jeweiligen Bundeslands einzuhalten.
6. Typenhäuser als Schnäppchenhaus kaufen
Typenhäuser werden als Fertig- oder Massivhaus konzipiert. Als Käufer haben Sie keinen Einfluss auf Gestaltung oder Ausstattung, die Typenhäuser entsprechen den Anforderungen der meisten Käufer. Im Vergleich zu einem individuell geplanten Eigenheim sind diese Immobilien deutlich günstiger.
7. Sanierungsbedürftige Altbauten als Schnäppchenhaus kaufen
Sanierungsbedürftige Bestandsimmobilie sind bei der Anschaffung günstiger als Neubauten. Erforderliche Sanierungsarbeiten müssen Sie nach dem Kauf selbst durchführen. Eine sorgfältige Prüfung der vorhandenen Bausubstanz und eine genaue Kostenkalkulation vor der Kaufentscheidung ist von großer Bedeutung, damit sich das Vorhaben nicht als Fass ohne Boden erweist.
Mit was für einem Haus kann man in verschiedenen Preisklassen rechnen?
Es gibt Schnäppchenhäuser in verschiedenen Preislagen. Der Überblick zeigt, mit welcher Art Haus Sie bei welchem Kaufpreis rechnen können.
Schnäppchenhäuser unter 10.000 € | Immobilie aus einer Zwangsversteigerung, alte, seit Jahren unbewohnte und unsanierte Immobilien. |
Schnäppchenhäuser unter 20.000 € | Angebote aus Zwangsversteigerungen, sanierungsbedürftige Häuser, langjährig leerstehende Immobilien. |
Schnäppchenhäuser unter 40.000 € | Tiny Houses, Zwangsversteigerungsimmobilien, noch nicht fertiggestellte Häuser. |
Schnäppchenhäuser unter 100.000 € | Fertighäuser, Häuser zum Selbstbau, Immobilien in abgelegenen Lagen. |
Schnäppchenhaus kaufen: Finanzierungsmethoden im Überblick
Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital
Banken erwarten in der Regel einen Eigenkapitaleinsatz von mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten. Unter bestimmten Bedingungen sind jedoch Vollfinanzierungen oder 110-Prozent-Finanzierungen, bei denen die Nebenkosten ebenfalls über das Darlehen gedeckt werden, möglich. Hier kommt es auf die Höhe des Einkommens und die Entscheidung der Bank an.
Schnäppchenhaus kaufen mit Förderung
Der Staat fördert die Schaffung von Wohneigentum für Familien bei bestimmten Einkommenshöhen. Insbesondere klimafreundliche Bauvorhaben werden von Bund und Ländern unterstützt.
Weiterführender Artikel: Förderungen Hauskauf – Diese Unterstützung gewährt Ihnen der Staat
Schnäppchenhaus kaufen und Eigenleistung erbringen
Wenn Sie handwerklich geschickt sind oder Familienmitglieder Sie beim Bau oder einer Renovierung tatkräftig unterstützen, können Sie Geld sparen. Banken setzen Eigenleistungen bis zu einer bestimmten Höhe als Eigenkapital an, so können Sie fehlende finanzielle Mittel ersetzen.
Welche Alternativen gibt es zum Kauf eines Schnäppchenhauses?
Grundstück pachten statt kaufen
Abhängig von der Lage ist bereits das Grundstück ein erheblicher Kostenfaktor bei Umsetzung des Vorhabens. Bei der Erbpacht kaufen Bauherren das Grundstück nicht, sondern pachten das Land für einen bestimmten Zeitraum. Dafür wird der sogenannte Erbbauzins fällig. Gerade für Käufer mit geringem Eigenkapital ist die Pacht damit eine mögliche Alternative zum Kauf. Zu beachten ist, dass sich die monatlichen Kosten durch die Erbpacht erhöhen. Insbesondere wenn die Kapitalmarktzinsen hoch sind und eine Finanzierung deutlich teurer als die Erbpacht ist, kann sich diese Variante lohnen.
Schenkung der Eltern
Möglicherweise leben die Eltern in einer Immobilie, die einst für die Familie gedacht war, nun aber viel zu groß geworden ist. In diesen Fällen ist eine Schenkung denkbar. Eltern überschreiben die Immobilie zu Lebzeiten an die Kinder. Bis zu einem Wert von 400.000 Euro bleibt die Schenkung von Eltern an die Kinder schenkungssteuerfrei. Wichtig ist, alle Details in einem Schenkungsvertrag festzuhalten.
Teil des Hauses vermieten
Käufer, die sich für eine Immobilie mit einer Einliegerwohnung entscheiden, profitieren von regelmäßigen Mieteinnahmen. Mit der Miete können Sie die monatliche Finanzierungsbelastung leichter stemmen. Eine Idee ist zudem, die Wohnung barrierefrei zu gestalten und später im Alter selbst zu nutzen.
Fazit
Der deutsche Immobilienmarkt bietet aktuell interessante Möglichkeiten für Schnäppchenjäger, insbesondere in bestimmten Regionen. Die Erkenntnisse von Homeday zeigen auf, wo und warum Käufer besonders günstige Angebote erwarten können. Eine fundierte Analyse und Vorsicht sind jedoch angebracht, um die Chancen optimal zu nutzen.
FAQ - Schnäppchenhaus kaufen
Welche Häuser sind am günstigsten?
Renovierungsbedürftige Bestandsimmobilien sind relativ günstig zu kaufen. Auch Standardimmobilien wie Fertighäuser sind im Vergleich zu individuellen Immobilien in der Regel preiswerter. Unter Umständen sind in ländlichen, wenig nachgefragten Regionen Schnäppchenhäuser zu kaufen.
Gibt es Schnäppchenhäuser für 10.000 Euro?
Ein Haus mit einem Kaufpreis unter 10.000 Euro ist eher selten zu finden. In der Regel handelt es sich um sehr baufällige Immobilien und oftmals ist nur noch der Abriss möglich.
Sind Häuser günstiger geworden?
Im Vergleich zu den Vorjahren sind Immobilen in 2023 günstiger geworden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Kaufpreise im 2. Quartal 2023 im Vorjahresvergleich um etwa 9,9 Prozent gesunken.
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