Was ist ein Bauerwartungsland?
Als Bauerwartungsland wird unerschlossenes Land bezeichnet, das erwartungsgemäß in Zukunft als Bauland ausgewiesen wird. Eigentümer oder auch Kaufinteressentinnen können sich allerdings nicht vollkommen sicher sein, dass das Grundstück auch zeitnah als Bauland gekennzeichnet wird, wodurch der Erwerb solch einer Fläche immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Wer ein Grundstück kaufen möchte, das als Bauerwartungsland gilt, kann es dafür in der Regel für einen niedrigeren Preis als bereits angebundenes Bauland, erwerben.
In den Flächennutzungsplänen von Gemeinden wird Bauerwartungsland als zukünftiges Bauland gekennzeichnet. In der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) wird es hingegen als Fläche definiert. Für diese Fläche ist eine bauliche Nutzung auf Grund verschiedener Merkmale mit ausreichender Sicherheit zu erwarten. Merkmale, welche darauf hindeuten, sind beispielsweise der Stand der Bauleitplanung und die städtebauliche Entwicklung des umliegenden Gebiets.
Die Unterscheidung zwischen Bauland, Rohbauland und Bauerwartungsland ist beim Kauf und Verkauf von Grundstücken wichtig. Während Bauland bereits an Strom-, Wasser und Telefonnetze usw. angebunden ist, ist bei Rohbauland eine baldige Nutzung als Bauland zu erwarten. Bei Bauerwartungsland ist Vorsicht geboten: Hier ist der Zeitpunkt der Erschließung noch nicht abzusehen.
Eigentümerinnen, die ein Grundstück verkaufen möchten, welches als Bauerwartungsland gekennzeichnet ist, müssen in der Regel mit einem verhältnismäßig niedrigeren Verkaufspreisrechnen, als es bei Bauland der Fall ist. Dennoch erzielt Bauerwartungsland, aufgrund der zu erwartenden baulichen Nutzung, höhere Preise als reines Ackerland.