Im Süden durch die Spree begrenzt, bietet der Ortsteil viel Kultur und ein reges Nachtleben. In der Zeit nach der Maueröffnung diente Friedrichshain vielen autonomen Gruppen aus...
West-Berlin als neue Heimat. Die Gegend wurde für Hausbesetzungen berühmt. Diese Welle endete mit heftigen Straßenschlachten zwischen Autonomen und der Polizei im Jahre 1990. Dennoch hat diese Zeit den Ortsteil geprägt: Viele Veranstaltungsräume, Kinos sowie Kneipen und Bars wurden damals eröffnet.
Daneben haftete der Gegend kurz nach Maueröffnung ein gewisser Ostcharme an: Es gab viele unrenovierte Wohnungen mit Ofenheizung und auch die Einwohnerstruktur war noch gewachsen. Damals wohnten auch ältere Menschen in dem ehemaligen Arbeiterstadtteil. Hinzu gesellten sich Studenten, Künstler und Menschen, die alternativ eingestellt waren. Das vom ehemaligen Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, ausgerufene Zitat: “Berlin ist arm, aber sexy” passt auf Friedrichshain wie die Faust auf’s Auge. Als Stadtteil ein wenig heruntergekommen, dennoch durchweg liebenswert. Künstlerisch, aber dennoch bodenständig. Kleine individuelle Läden mit selbstgenähter Kleidung, Plattenläden, Bio-Bäckereien und viele alternative Bars und Kneipen gehören zum Bild.
Die Bebauung ist durch Plattenbauten aus der ehemaligen DDR-Zeit und Anlagen mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Hinterhäusern geprägt. Daneben existieren Gebäude neoklassizistischer Art wie z.B. der beeindruckende Stalinbau auf der Karl-Marx-Allee, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht, und Gegenden mit schönen Altbauten.
Der Osten Friedrichshains ist inzwischen als Ausgehzentrum über die Grenzen Berlins hinaus bekannt. Die Simon-Dach-Straße samt Boxhagener Platz und die Warschauer Straße mit Oberbaumbrücke zählen längst zu den großen Touristenmagneten.
Der Volkspark Friedrichshain wurde als erster Park Berlins bis zum Jahre 1848 angelegt. Der Märchenbrunnen des Parks ist bekannt und beliebt. Auf dem Areal wurde auch von Rudolf Virchow das erste Krankenhaus der Stadt erbaut.
In der Zwischenzeit ist auch Friedrichshain der Gentrifizierung zum Opfer gefallen. Immer mehr wohlhabende Singles, Paare und Familien ziehen in diesen hippen Bezirk. Luxussanierungen und Neubauten bedienen diese Nachfrage. Wer mit dem Gedanken spielt, sich in dieser Gegend eine Eigentumswohnung zuzulegen, muss mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.450 Euro rechnen. Innerhalb des letzten Jahres ist in diesem Zusammenhang eine Preisveränderung von 10 Prozent zu bemerken. Beim Kauf eines Hauses wurde in den letzten zwölf Monaten im Schnitt ein Quadratmeterpreis von 4.700 Euro verlangt. Hier lag der Preisverlauf entsprechend bei 6 Prozent.
Bei Mietwohnungen betrug der Quadratmeterpreis im letzten Jahr im Schnitt 13,20 Euro. Wer ein Haus anmieten will, muss sich auf einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 12,00 Euro einstellen.