Etwa zehn Kilometer westlich von Koblenz, an der Mündung des Flusses Wied, liegt die Stadt Neuwied. Die Stadt ist relativ jung und wurde erst in der Barockzeit gegründet.Die...
bisherige Grafschaft war in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs weitgehend verarmt, Graf Friedrich II. zu Wied versprach sich von der Region einen wirtschaftlichen Vorteil. Aus diesem Grund ließ er hier eine kleine Befestigungsanlage errichten. Für das Haus „Newen Wiedt“ und die kleine Siedlung erwirkte er im Jahre 1653 die Verleihung des Stadtrechtes von Kaiser Ferdinand III..Um die neue Stadt für potentielle Bewohner attraktiv zu machen, erließ Graf Friedrich II. einige besondere Gesetze. So bestand hier eine Freiheit von Frondiensten und das Recht auf weitgehende Religionsfreiheit – für jene Zeit nahezu ein Alleinstellungsmerkmal.Dies war der Grund, weshalb im 17. und 18. Jahrhundert viele Religionsflüchtlinge in Neuwied Zuflucht fanden.Die neuen Zuwanderer brachten vielfach neue Gewerbezweige und Fertigkeiten mit in die Stadt und bescherten ihre eine Blütezeit.So konnte hier verhältnismäßig früh die Industrialisierung beginnen. Unter anderem waren die hier geschaffenen Möbel aus der Manufaktur der Herrnhuter Abraham und David Roentgen an den Fürstenhöfen ganz Europas begehrt.In Neuwied wurde im 19. Jahrhundert die Stahl- und Walzindustrie ausgebaut. Produziert wurden hier unter anderem die Eisenbahnschienen für die erste deutsche Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth.Heute leben hier rund 65.000 Einwohner auf einer Fläche von 87 Quadratkilometern.