In Mittelhessen liegt die ehemalige Reichsstadt und zugleich der letzte Sitz des Reichskammergerichtes, Wetzlar.Als eine der frühesten urkundlichen Nennungen des Ortes...
gilt eine Urkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 832. Die Stadt erlangte durch Friedrich I. Barbarossa Sonderprivilegien, da sie mit Frankfurt gleichgestellt wurde. Zur selben Zeit wurde Wetzlar Reichsstadt und blieb es bis 1803.Bis etwa Mitte des 14. Jahrhunderts wird die Einwohnerzahl der Stadt auf rund 6.000 Einwohner geschätzt. Damit galt sie schon zur damaligen Zeit als Großstadt. Im Jahr 1689 wurde das höchste Gericht des Heiligen Römischen Reiches, das Reichskammergericht, nach Wetzlar verlegt. Bekanntester Praktikant war der junge Johann Wolfgang Goethe, der von Mai bis September 1772 hier arbeitete und eine glücklose Romanze mit Charlotte Buff hatte. Aus dieser entwickelte er seinen Erstlingsroman „Die Leiden des jungen Werther“. Durch das Buch erhielt Wetzlar weltweite Bekanntheit.Eine Besonderheit in der jüngeren Historie Wetzlars liegt darin, dass die Stadt am 1. Januar 1977 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit der Nachbarstadt Gießen und 14 Umlandgemeinden zur neuen Stadt Lahn vereint wurde. Zwei Jahre später wurde dieser Verbund durch scharfe Proteste der Wetzlarer Bevölkerung wieder aufgelöst. Wetzlar besteht seither wieder als eigenständige Stadt.Rund 52.500 Einwohner leben heute auf rund 76 Quadratkilometern.